Mülheim. Der Secondhandladen des Mülheimer Vereins Hilfe für Frauen am Hans-Böckler-Platz schließt am 15. Februar. Warum sich der Laden nicht mehr lohnt.

Über 30 Jahre lang konnte im Secondhandladen des Mülheimer Vereins Hilfe für Frauen am Hans-Böckler-Platz 9 gebrauchte Frauen- und Kinderkleidung gekauft werden. Das schonte nicht nur die Geldbörse der Käuferinnen, sondern sorgte auch für wichtige Kontakte. Nun muss der Laden schließen: Am 15. Februar ist der letzte Verkaufstag.

Über den Secondhandladen kam zum einen ein verlässlicher Beitrag zur Finanzierung des Mülheimer Frauenhauses zusammen, zum anderen half der ressourcenschonende Umgang mit den Textilien auch der Umwelt, so der Verein. Hinzu kam das freundliche Gespräch im Laden, das Gespräch über die Zielsetzung von Hilfe für Frauen oder die Vermittlung zur Fachberatung.

Der Mülheimer Laden kann nicht auf ehrenamtlicher Basis laufen

Ehrenamt und Maßnahmen des Sozialamtes zur Eingliederungshilfe in den Arbeitsmarkt ermöglichten den Einsatz im Lager und im Laden. Das alles habe sich aber geändert, bedauert der Verein. Weder könne der Laden auf ehrenamtlicher Basis laufen, noch unterstütze die Sozialagentur Arbeitsgelegenheiten in diesem Bereich. Zudem sei der Textilmarkt längst überfüllt, so der Verein Hilfe für Frauen. Der Kauf von Secondhandware sei für viele nicht mehr attraktiv.

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„Der Verkauf im Secondhandladen ist zum Zuschussgeschäft geworden, noch einmal verstärkt während der Pandemie“, so die Vereinsvorsitzende Annette Lostermann-De Nil. „Deshalb schließen wir zum 15. Februar.“ Wer noch günstige Kinder- und Damenbekleidung kaufen möchte, kann das bis zum 15. Februar tun. Damit gehe eine Ära des sich gegenseitigen Unterstützens und des bedachtsamen Umgangs mit Ressourcen zu Ende, bedauert der Verein.

Die Frauenberatungsstelle ist weiterhin vor Ort von 9 bis 12 Uhr über die Telefonnummer 0208/305 68 23 erreichbar, das Frauenhaus ist über 0208/99 70 86 erreichbar.