Mülheim. Die Debatte um die mit Rollrasen überdeckten Beete am Mülheimer Wasserbahnhof haben die Gemüter hoch erhitzt. Nun gibt es einen kleinen Trost.

Und es blüht doch etwas auf der Schleuseninsel. Auf der beliebten Mülheimer Grünanlage ist die traditionelle Blumenuhr bepflanzt worden. Stundenlang wurden hunderte kleine Pflanzen gesetzt, die in den nächsten Wochen in voller Blüte stehen sollen. Um die Bepflanzung der Schleuseninsel hatte es zuletzt eine leidenschaftliche Debatte gegeben. Denn die anderen Beete auf dem Areal rund um den Mülheimer Wasserbahnhof sind in diesem Jahr nur von Rollrasen bedeckt. Der Grund: Die Gelder werden benötigt, um die gestiegenen Kosten der Friedhofspflege abdecken zu können – insgesamt zog man 43.000 Euro von der Grünfläche auf der Schleuseninsel ab. Für die Zukunft plant die Verwaltung dort eine nachhaltigere Beet-Bepflanzung mit Stauden.

Kurz nachdem diese Entscheidung bekannt wurde, regte sich Unmut unter den Mülheimern. Im März gründete sich sogar kurzfristig ein Verschönerungsverein, der ein Bepflanzungskonzept vorlegte. Auch ein Blumenfest war im Gespräch, zu dem alle Mülheimer Bürgerinnen und Bürger Pflanzen beisteuern sollten. Bei Bier und Reibekuchen könne man eine Gartenparty veranstalten, so die Idee.

Mülheimer Blumenuhr feiert dieses Jahr ein stolzes Jubiläum

Doch alle Pläne und auch eine kurzfristig in Aussicht gestellte Spende der Bezirksvertretung in Höhe von 15.000 Euro und ein Spende des Verkehrsvereins in Höhe von 10.000 Euro kamen zu spät - zu dem Zeitpunkt hätte die Planung bereits abgeschlossen sein müssen.

„Dass die Blumenuhr in diesem Jahr nicht bepflanzt wird, hat nie zur Debatte gestanden“, stellt Oberbürgermeister Buchholz noch einmal klar. „Und auch die Beete auf der Schleuseninsel werden nächstes Jahr wieder blühen. Die Verwaltung erarbeitet dafür gerade ein Konzept und legt es im August der Politik vor.“ Die Blumenuhr feiert in diesem Jahr übrigens ein stolzes Jubiläum: Sie wurde vor 70 Jahren angelegt.

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