Mülheim. Keine Hoffnung mehr auf eine doch noch blühende Mülheimer Schleuseninsel im Sommer. Am Ende scheiterte es nicht am Geld, sondern am Feingefühl.
Erst hat sich die Politik von der Verwaltung überraschen lassen, als ,plötzlich’ Rollrasen statt Beete auf der Schleuseninsel auslag. Nun wächst bis August Gras darüber, dass man eine kurzfristige Lösung nicht hinbekam. Umständlich und bürokratisch wirkte die anschließende Suche nach Lösungen. Damit verstrich wertvolle Zeit. Die Frage ist: Warum eigentlich?
Denn erstens gab es aus Bürgerschaft Ansätze, die zwar etwas hemdsärmelig daher kamen. Doch besser als das, was den Mülheimer nun im Sommer blüht: nichts.
Warum fehlte das Gespür für Mülheims klassisches Ausflugsziel?
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Zweitens: Umso unverständlicher ist das, denn die alljährliche Planung für die Schleuseninsel hat einen langen Vorlauf. Spätestens bis Herbst des Vorjahres muss die Bepflanzung in Auftrag gegeben werden. Man hätte also schon Mitte 2022 eine Alternative erarbeiten können, als klar war, dass man die für die Schleuseninsel jedes Jahr bereitgestellten Mittel diesmal abziehen wird. Warum informierte die Stadt die Politik nicht rechtzeitig?
Drittens: Dass BV1 und Verkehrsverein nun viel Geld für eine Bepflanzung aufbringen, klingt gut, sollte aber überflüssig sein. Denn die Mittel für die Beete sollten nur einmalig zugunsten der Friedhöfe abgezogen werden. Planungsdezernent Felix Blasch hatte angekündigt, im kommenden Haushalt sollten die Beete wieder die übliche Finanzierung erhalten. Oder will man die Sehenswürdigkeit auf die wackeligen Beine von Spenden stellen?
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Viertens: Ausgerechnet dort, wo der leerstehende Wasserbahnhof seit Jahren ein unschönes Bild abgibt, baut man weiter Flair ab. Das Signal ist denkbar schlecht für Besucher wie für mögliche Mieter des Wasserbahnhofs. Warum fehlte das Gespür für Mülheims klassisches Ausflugsziel?