Mülheim. Lost im LABIrinth oder doch eher ein Abinaut in den Weiten des Weltalls? Mit ihren Sprüchen beweisen Mülheims Abiturienten mehr als Feier-Laune.

Mülheims Abiturientinnen und Abiturienten haben es fast geschafft. Die mündlichen Prüfungen sind in vollem Gange, danach kommen die Nachprüfungen und dann darf endlich das Beste am Abitur gefeiert werden: die Freiheit! Aber Moment, kein Abi ohne Abi-Motto.

Mit welchem Spruch verabschieden sich Mülheims Abiturienten von ihrer Schule? Ein Überblick in alphabetischer Reihenfolge:

Gesamtschule Saarn: Abgesaarnt – 13 Jahre eher fertig als die Baustelle

Die Abiturienten der Gesamtschule Saarn treffen den Zimmermannsnagel auf den Kopf. Ja, es stimmt, die Gesamtschule Saarn ist das größte Schulsanierungsprojekt, das die Stadt Mülheim derzeit zu bieten hat. Und ja, die Abiturienten schaffen es definitiv schneller raus als die Bauarbeiter. Aber dafür dürfen sich nachfolgende Schülergenerationen auf topmoderne Schulgebäude freuen, wenn es denn endlich so weit ist. Erst vor kurzem wurde das modernisierte Hauptgebäude eingeweiht. Der Neubau nebenan mit 18 weiteren Klassenräumen, Fachräumen und Lehrküchen soll bis zum Jahresende eingeweiht werden.

Gustav-Heinemann-Schule: LABIrinth 2023 – 13 Jahre planlos zum Ziel

„Wir haben uns noch mal umentschieden“, verrät Vanessa Osagie aus dem Abi-Komitee der Gustav-Heinemann-Schule. Unter drei Sprüchen hatte ursprünglich „Abimotto? Keine Ahnung, war nicht klausurrelevant“ das Rennen gemacht. Doch dann kamen einigen Schülern Zweifel und die Abstimmung wurde kurzerhand wiederholt – zugunsten des Sprachspiels mit dem Labyrinth, durch das die Schüler 13 Jahre lang geirrt sind.

Vanessa Osagie ist froh drum, denn an ihrer Schule gibt es eine Tradition: „Jeder Jahrgang darf sich auf dem Schulgelände ein Denkmal setzen. Mit dem neuen Motto hatten wir auch schnell ein Logo und das haben wir auf eine Wand auf dem Oberstufenflur gemalt.“ Schwarz und Gold sind die Farben des Jahrgangs 2023. „Wir wollten es edel und modern“, erklärt Vanessa Osagie.

Erst im zweiten Anlauf ist das „LABIrinth“ zum Motto der Heinemann-Abiturienten geworden.
Erst im zweiten Anlauf ist das „LABIrinth“ zum Motto der Heinemann-Abiturienten geworden. © oh | Privat

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Gymnasium Broich: A little party never killed no Abi

Dieses Motto setzt gewisse Musikkenntnisse voraus. „A little party never killed nobody“ (frei übersetzt: Ein bisschen Party hat noch keinem geschadet.) lautet der Song von Sängerin Fergie, der die Inspiration für dieses Abi-Motto lieferte. „Eine Nacht ist alles, was wir haben“, heißt es unablässig in dem Lied. Bleibt den Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Broich zu wünschen, dass sie ein bisschen länger Zeit hatten, sich auf ihre Prüfungen vorzubereiten.

Gymnasium Heißen: InABIlity – nichts gerafft, doch geschafft

Die Abiturientinnen und Abiturienten des Gymnasiums Heißen nehmen sich selbst auf die Schippe. Das englische Wort „inability“ bedeutet Unfähigkeit. In Wahrheit sind die gut 100 Absolventen bestens vorbereitet – und zwar auf die Abi-Feierlichkeiten.

„Den Spruch haben wir auf Pullis gedruckt und in der Mottowoche getragen“, sagt Luisa Reichwein aus dem Abi-Komitee. Der Abi-Ball wird im Juni zwei Tage nach der Zeugnis-Vergabe in der Eventhalle Atrium in Oberhausen gefeiert.

Karl-Ziegler-Schule: Bacabi – 12 Jahre RUM!

Hochprozentig geht es an der Karl-Ziegler-Schule zur Sache. Die Abiturienten haben sich den Namen eines Rum-Herstellers zu Eigen gemacht, um ihr Ausscheiden aus dem Schulbetrieb zu feiern. Cheers!

Luisenschule: ABIos Amigos, 12 Jahre Siesta, jetzt Fiesta!

Die Luisenschule ist normalerweise eher für ihre erfolgreichen Badminton-Spieler bekannt, die den Meistertitel bei den Deutschen Schulmeisterschaften errungen haben. Jetzt werden Ponchos übergeworfen und Maracas geschüttelt. Das mexikanisch angehauchte Motto geht direkt als Party-Einladung durch.

Otto-Pankok-Schule: Abinauten: Aus Punkten werden Sterne

Keine Ironie, keine Satire: Ein winkender Astronaut blickt uns auf dem Logo der Otto-Pankok-Schule entgegen. Die Absolventinnen und Absolventen machen sich selbst zu Stars und feiern sich für ihre Abiturleistung, wie es sich gehört.

Waldorfschule Mülheim-Ruhr: Globulisierung – unser Abi, nur Placebo

25 Abiturientinnen und Abiturienten machen derzeit an der Mülheimer Waldorfschule Abitur. Mit ihrem Motto nehmen sie einige Vorurteile aufs Korn, die sich Waldorfschüler anhören müssen – von wegen da wird nur getanzt. Zur allgemeinen Klarstellung: Die Abiturprüfungen an der Waldorfschule unterscheiden sich inhaltlich nicht von allen anderen in NRW, auch dort wird das Zentralabitur abgelegt. Hinzu kommt ein künstlerischer Abschluss im Bereich Eurythmie, Musik, Malerei oder Bildhauerei.

Willy-Brandt-Schule: ABItendo – Jahre gespielt, nichts gespeichert

Der neue Super-Mario-Film stürmt die Kinos und auch an der Otto-Pankok-Schule widmet man sich dem beliebten Computerspiel aus den Achtzigern. Nun stellt sich für die Abiturienten die gleiche Frage wie bei Super Mario, wenn man endlich durchgespielt hat: Was passiert nach dem letzten Level?

Was ist mit den Berufskollegs?

Wir haben natürlich auch mit den drei Berufskollegs der Stadt gesprochen. Klassische Abi-Mottos gibt es dort nicht. Aber die Abiturienten des Berufskollegs Lehnerstraße haben für ihre Abizeitung das Motto: „The Abiawards – Lights, Camera, Graduation!“ gewählt, was auch mottogebend für die Abschlussfeier sein soll.

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