Mülheim. Stadtfest, Sonne, Blaulicht-Tag: Voll und richtig spannend war es am Samstag in der Mülheimer City. Die meisten Läden schlossen aber wie gewohnt.
Da war richtig was los in der Mülheimer City: Am Samstag von 12 bis 18 Uhr lockte nicht nur die Sonne insbesondere Familien mit Kindern in die Innenstadt, ab 13 Uhr noch verstärkt durch das Festival der Straßenmusik. Die so genannten Blaulichter - Polizei, Feuerwehr sowie DLRG, THW, DRK, Johanniter und Malteser Hilfsdienst - verteilten sich vom Stadthafen über den Rathausmarkt bis zum Forum und boten viele (Mitmach-)Aktionen.
An der Promenade war ein Boot der Wasserschutzpolizei zu besichtigen. Schnell bildeten sich am Stadthafen lange Schlangen für eine kleine Bootstour auf der Ruhr mit DLRG oder THW. Stets mit Schwimmwesten, schließlich wollten ja alle Hilfsorganisationen zeigen, wie’s richtig gemacht wird.
Rauschende Kulisse beim Mülheimer Blaulicht-Tag: Wasserfall aus der Pumpe
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Als eindrucksvolle, wirklich rauschende Kulisse für den Stadthafen haben viele wohl den vom THW errichteten Wasserfall wahrgenommen, dabei handelte es sich um die eindrucksvolle Darbietung einer Hochleistungspumpe, die 5.000 Liter pro Stunde pumpt. Das berichtete Markus Czyborra, der wie viele Aktiven am Samstag gern Fragen beantwortete. Ob Rettungshundestaffel mit der Möglichkeit, Kindern den richtigen Umgang mit Hunden beizubringen, ob Kletterwand des Alpenvereins oder Mülltonnen-Basketball: All das waren gern frequentierte Angebote.
Bei den Maltesern zeigte Irma Penning den Geschwistern Finja (9) und Romy (6) Bause, wie sie ihren am Boden liegenden Vater Marcus in die stabile Seitenlage bringen. „Der kann wirklich kein Blut sehen und kippt dann um“, erzählen die Kinder bereitwillig. Und obwohl Marcus ein stattlicher Mann ist, gelingt ihnen das Unterfangen problemlos, eben weil sie die richtigen Kniffe von Irma Penning lernen. Mutter Vanessa darf anschließend an einer Puppe Wiederbelebungsmaßnahmen – unter Anleitung – vornehmen und sagt: „Das sollte man wirklich häufiger machen, das Wissen wieder auffrischen.“ Ihre Kinder üben längst an einem Teddy das Anlegen von Verbänden.
Sonne und Blaulichter leuchten bei Mülheim mittendrin
„Das Interesse an weiteren Veranstaltungen scheint gestiegen zu sein“, meint Celine Boss von der MST als Mitveranstalterin. „Super heute, ne?“, sagen dann auch viele, begeben sich auf die Suche nach weiteren Attraktionen – und werden fündig. „Es ist toll, wenn in der Stadt so viel los ist“, strahlt Sonja und hebt vor allem die niederländische Blaskapelle hervor, die so munter aufspielt. Der Spielmannszug zieht einen Pulk von Begeisterten hinter sich her, kommt allerdings dem Festival der Straßenmusik nicht in die Quere, das überall auf der Schloßstraße und einigen Seitenstraßen die Menschen mit Musik erfreut.
Besonders viele Fans hat der Seifenblasenmann, der mal Millionen Blasen zu erzeugen vermag, später aber auch eine kleine Gruppe Kinder für einen winzigen Moment in eine einzige, gigantisch riesige Seifenblase zu hüllen versteht.
Die meisten Geschäfte in der Mülheimer City schlossen wie gewohnt
Trotz aller Begeisterung und dem außergewöhnlich großen Andrang in der Mülheimer Innenstadt sind die meisten Geschäfte wie üblich zu. „Schön, dass Mülheim sich belebt“, sagt etwa Martin Frielingsdorf von Pogge, doch der Laden schließt wie gewohnt. „Ich find’s gut, dass die Stadt etwas macht“, führt er aus, ergänzt aber bedauernd: „Passt heute nur leider nicht.“ Anders Michael Fehst, Inhaber der Buchhandlung am Löhberg: Er habe erst durch die Zeitung vom Event erfahren, hält sein Geschäft atypischerweise dennoch bis 18 Uhr offen. Doch der Besuch sei „wie sonst“ gewesen, sagt Fehst.
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Dass die Hilfsorganisationen großen Bedarf an weiteren ehrenamtlich Tätigen haben, machten die vielen Broschüren an ihren Ständen deutlich. Melanie Faust, Öffentlichkeitsbeauftragte des THW in Mülheim, bringt es auf den Punkt: „Wer sich uns anschließen möchte: Wir suchen noch! In jeder Altersgruppe.“ Was sowohl Kinder ab zwölf Jahren als auch ältere Menschen ausdrücklich mit einschließt.
Wer schon am Samstag für eine gute Aktion tätig werden wollte, konnte auf dem Kurt-Schumacher-Platz beim Stand von Eon beim Radfahren für eine Minute Strom erzeugen. Für jede geradelte Watt-Stunde will der Stromversorger fünf Euro an das Mülheimer Centrum für Bürgerschaftliches Engagement (CBE) spenden. Eine Minute kann verdammt lang werden, merkten viele. Doch immerhin kamen bereits bis halb fünf über 1.500 Euro zusammen.