Mülheim. Der Streit zwischen Edeka und einigen Markenherstellern geht weiter. Nach Mars und Miracoli werden weitere Produkte aus dem Regal verbannt.
Der Streit zwischen Edeka und Markenherstellern ist in eine neue Runde gegangen: Weil sich der Supermarkt-Verbund mit Produzenten nicht einig wird über Preise, verschwinden Produkte aus dem Sortiment – nach Schokoriegeln und Fertigprodukten könnten Windeln die nächsten sein.
Weil Edeka die Preisgestaltung mit teils satten Erhöhungen mancher Markenhersteller nicht mitgehen will, liegen die Geschäftsbeziehungen auf Eis. Lieferstopps seitens der Hersteller und Bestellverbote durch den Edeka-Vorstand sind Folgen des Machtkampfes. Nun hat nach Konsumgüterriesen wie Mars und Pepsi auch Procter & Gamble die Zusammenarbeit aufgekündigt – Verbraucher können das daran merken, dass Waren wie Pampers und Ariel sowie manches Shampoo oder Duschgel nicht mehr bei Edeka zu bekommen sind.
Mülheimer Edeka-Laden hat noch Pampers auf Lager
„Wir haben noch vorgesorgt“, sagt der Mülheimer Supermarkt-Chef Jan Schroers mit Blick auf Pampers. Dass aber andere Produkte in seinem Sortiment fehlen, bestätigt er: „Etwa alles, was von Mars ist.“ Der Einzelhandelskaufmann hat vor gut einem Jahr die Edeka-Filiale an der Zeppelinstraße übernommen und beobachtet seitdem, dass seine Kundinnen und Kunden manchen Markenartikel vermissen, wie eben bestimmte Schokoriegel oder Miracoli.
„Dass die Kunden danach suchen, erfahren wir tagtäglich, denn das Markenprodukt steht eben erst mal im Vordergrund. Aber wirklich unzufrieden war aber bislang glücklicherweise niemand“, berichtet Schroers und führt das auch darauf zurück, dass er und sein Team stets Alternativprodukte anbieten könnten. Und, gibt der Supermarkt-Chef zu bedenken: „Edeka ist ja nicht alleine damit, dass es manche Marken nicht mehr gibt.“ Auch andere Supermarktketten hätten gewisse Produkte nach Preisverhandlungen, in denen man sich nicht einig wurde, aus den Regalen genommen.
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Den Entschluss, Waren von Herstellern, die „den Preis drücken wollen“, wie es Schroers nennt, aus dem Sortiment zu verbannen, findet der Händler vom Oppspring in Ordnung, denn: „Sonst müssten wir die hohen Preise an die Verbraucher weitergeben. Da wäre die Frage, ob die bereit sind, das zu bezahlen.“
Edeka-Einkaufsleiter: „Der Kunde kauft massiv mehr bei Angeboten ein“
Hinter dem Geschäftsgebaren von Edeka steht auch René Viehl, Einkaufsleiter bei Edeka Kels, zu dem etwa die Filiale an der Kleiststraße gehört. „Die Hersteller setzen teils utopische Preise an. Da kämpft Edeka nicht nur für uns Einzelhändler, sondern auch für die Kunden.“
Was der Einkaufsleiter seit den recht öffentlich ausgetragenen Preiskämpfen und den Kostensteigerungen für Lebensmittel beobachtet: „Der Kunde kauft massiv mehr in der Werbung ein, dabei sind selbst die Angebotspreise nicht mehr günstig.“ Die Schere zwischen den normalen Preisen und den Summen, die bei Angeboten aufgerufen werden, sei immens auseinandergegangen.
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Ein Umsatzminus verzeichnet der Einkaufsleiter bislang nach eigener Aussage nicht. Immerhin, sieht René Viehl eine positive Bewegung am Markt, seien Milchprodukte inzwischen wieder deutlich günstiger geworden.
Noch seien Pampers in Mülheim auf Lager, lassen die Mülheimer Händler durchblicken. Wie lange der Vorrat noch reiche, will indes niemand einschätzen.