Mülheim. Seit Jahren ist er Schandfleck auf Mülheims Rathausmarkt: Jetzt sind Kreative am Kiosk am Werk. Was sie mit ihrem Aktionismus bewirken wollen.

Seit Jahren ein Schandfleck, verwandelt sich aktuell der Kiosk auf dem Rathausmarkt. In bunten Farben ist er angepinselt, Viron Erol Vert hat was mit ihm vor.

Der Künstler gestaltet den Kiosk im Rahmen des Projektes „Ruhr Ding: Schlaf“ der Urbanen Künste Ruhr um. So soll der Kiosk Teil der ruhrgebietsweiten Schau mit kritischer Kunst im öffentlichen Raum sein, die vom 5. Mai bis zum 25. Juni mit insgesamt fünf Projekten in Mülheim vertreten sein wird, etwa auch mit ihrer Eröffnungsparty unter der Konrad-Adenauer-Brücke (5.5., 18 Uhr, Ruhrstraße) oder einer Filmfabrik mit Hollywood-Regisseur Michel Gondry.

Mülheimer Kiosk soll farbenfroh herausgeputzt werden, Tagträume zulassen

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Vert war 2021 sechs Monate lang Residenz-Künstler im Mülheimer Makroscope, dort war ihm der marode Kiosk aufgefallen. Seitdem hatte er die Vision, die seit Jahren verlassene Trinkhalle „in eine vielschichtige Aufenthaltsskulptur zu transformieren“, heißt es in einer Programmvorschau. Dies soll nun – temporär – passieren. Vert will mit Farben, Texturen und Spiegelungen spielen, um einen „Ort für Begegnung, Tagträume und das reflektierte Pausieren zwischen Realität und Utopie im Alltag der Stadt“ zu schaffen.

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Das Projekt ist komplett vom Land finanziert. Planungsdezernent Felix Blasch hatte im Februar in Aussicht gestellt, dass an der bunten Kiosk-Box viele Pflanzen ranken werden, die Bürgerinnen und Bürger auch mitnehmen können sollen. Neue Pflanzen würden dann beständig arrangiert. Blasch versprach sich einen „farbenfrohen Hingucker“. Bekanntlich will die Stadt den Kiosk mit weiteren Fördermitteln später abreißen. In einem Neubau soll die Theodor-Fliedner-Stiftung einen Gastronomiebetrieb hochziehen. (sto)

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