Mülheim. Rolli Rocker will den Mülheimer Lokspielplatz für Kinder mit Behinderung umbauen. Was die Stadt dazu beitragen kann und was noch gebraucht wird.
Es soll das letzte große Projekt des herzkranken Bernd Nierhaus alias Rolli Rocker werden. Der Mann, der sich seit vielen Jahren mit seinem Verein Rolli Rockers Sprösslinge für benachteiligte Kinder einsetzt, möchte den Lokspielplatz an der Aktienstraße zu einer inklusiven Spielfläche für Kinder mit und ohne Behinderung ausbauen. Wer Bernd Nierhaus kennt, der weiß, dass der Mann hartnäckig ist. Jetzt hat er nach einem persönlichen Gespräch mit Oberbürgermeister Marc Buchholz sogar die Stadt Mülheim ins Boot geholt, genauer gesagt die Ämter für Kinder, Jugend, Schule und Integration sowie das Grünflächenmanagement und Friedhofswesen.
Doch die Verwaltung macht von Anfang an klar: Um die Finanzierung muss sich Nierhaus selbst kümmern. Die soll nun in Form von Landes- und Stiftungszuschüssen sowie durch Sponsoren sichergestellt werden. „150.000 Euro an Spendengeldern werden wohl nötig sein“, sagt Nierhaus und wappnet sich für zahlreiche Gespräche und auszufüllende Anträge.
Wenn die Politik zugestimmt hat, werden die Kinder beteiligt
Nierhaus, der es gewohnt ist, für schnelle und unbürokratische Hilfe zu sorgen, und Familien auch schon mal in Rekordzeit zu einer Kinderzimmerausstattung oder einer Therapie-Finanzierung verhilft, steht nun einem komplexen Planungsvorgang gegenüber. „Der Spielplatz sollte barrierefrei und zugleich inklusiv sein. Daher ist die Einbindung vieler Akteure wie die Lebenshilfe, der Verein für Bewegungsförderung und Gesundheitssport, Vertretungen der Jugendarbeit und der Förderschulen, einzelne Bürger und Bürgerinnen unerlässlich“, wie die Stadt mitteilt.
Nach dem offiziellen politischen Beschluss ist laut Stadt zudem noch eine Kinderbeteiligung als Grundlage für die Fachplanung erforderlich. „Erst danach kann die eigentliche Bauausschreibung beginnen. Bis zur Fertigstellung vergeht dann in der Regel noch circa ein weiteres Jahr.“
Bernd Nierhaus stellt sich auf zwei Jahre harte Arbeit ein
Bernd Nierhaus stellt sich insgesamt auf zwei Jahre planen, sprechen, Geld sammeln und dranbleiben ein. Unter anderem träumt er von einer Schaukel, in die Rollstühle eingehängt werden können. Die Idee eines inklusiven Spielplatzes ist es, dass alle Kinder gemäß ihrer eigenen Fähigkeiten alle Geräte auf ihre Art nutzen können, unabhängig von körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen.
Sponsoren werden ab sofort gesucht. Bernd Nierhaus hat vor allem Unternehmen im Blick. Wer das Projekt unterstützen möchte, findet alle Kontaktinformationen auf der Webseite des Vereins Rolli Rockers Sprösslinge.
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