Mülheim. Die Post verlässt das Gelände am Bahnhof und zieht auf die Mülheimer Schloßstraße. Erste Reaktionen sind kritisch. Wo sollen Kunden hier parken?
Die geplanten Umzüge der Post, die ihre Zentrale am Hauptbahnhof bald verlässt, lösen bei Kundinnen und Kunden in Mülheim nicht gerade spontanen Jubel aus. Wie berichtet, wird ein neues DHL-Zentrum in Heißen gebaut, während die Postbank mit zahlreichen Dienstleistungen auf die untere Schloßstraße, Ecke Friedrich-Ebert-Straße, wandert.
Im Stadtquartier Schloßstraße (SQS) wird gerade das Ladenlokal umgebaut. Voraussichtlich ab 21. Juni ist dies die zentrale Anlaufstelle für Postkundinnen und -kunden in der Mülheimer City. Barrierefrei und modern soll die neue Filiale gestaltet werden. Die ÖPNV-Anbindung könnte kaum besser sein, denn die Haltestelle Stadtmitte liegt direkt vor dem Eingang. Dennoch sind erste Reaktionen kritisch. Viele Menschen wollen mit dem Auto dicht heranfahren. Und Parken in diesem Bereich der Innenstadt ist kostspielig.
Mülheimer Postkunden können bald nicht mehr kostenlos vor der Tür parken
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„Völlig daneben“, kommentiert etwa eine Facebook-Nutzerin die anstehenden Veränderungen bei der Post, mit Blick auf die Parkgebühren. Ein anderer Postkunde schimpft: „Na toll, … Dann zahle ich mehr Parkgebühren als Versandkosten. Hermes und DPD freuen sich jetzt schon auf die Neukunden.“
Mülheimer kennen es bequem. Die jetzige Hauptpost hat Parkplätze direkt vor der Tür - zwar auch gebührenpflichtig, doch für maximal 15 Minuten kann man am Automaten ein Freiticket lösen. Danach kostet es einen Euro für 40 Minuten. Immerhin: Die erste Viertelstunde ist gratis, was für viele Erledigungen ausreichen dürfte. Kostenfreie Kundenparkplätze sind an der neuen Filiale im SQS nicht geplant.
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Ein Postbank-Sprecher stellt auf Anfrage klar, man sei im Stadtquartier Schloßstraße nur Mieterin. „Die Parkraumbewirtschaftung gehört nicht zum originären Geschäftsmodell der Postbank. Nur wenige unserer rund 650 Postbank-Filialen können auf ein eigenes Parkplatzangebot zurückgreifen, da sie oft in Fußgängerzonen liegen oder Einkaufszentren angegliedert sind.“
Postbank verweist auf Parkhäuser im Umkreis der neuen Filiale
Die Postbank bittet ihre Kundschaft, öffentliche Parkplätze oder die nahe liegenden Parkhäuser zu nutzen. So stünden in der näheren Umgebung des neuen Standortes mindestens drei öffentliche Parkhäuser zur Verfügung. „Insbesondere die ,Park One’-Garage am Stadthafen ist nur wenige Meter entfernt.“ In diesem Parkhaus kostet die erste Stunde 1,50 Euro. Auf dem Parkplatz an der Delle zahlt man pro Stunde nur einen Euro, ebenso in der Tiefgarage der Sparkasse.
Bei der Stadt Mülheim wird die Wahl des neuen Postbank-Standortes grundsätzlich positiv aufgenommen. So sagt Planungsdezernent Felix Blasch: „Dass die Post mit allen wesentlichen Funktionen an einem innerstädtischen Standort bleibt, ist zu begrüßen, da die Frequenz in der Innenstadt dadurch gestärkt wird.“ Tatsächlich gebe es vor Ort auch Kundenparkplätze, weil das SQS über ein Parkhaus und eine Tiefgarage verfügt. Diese Stellplätze seien zwar kostenpflichtig, aber bauordnungsrechtlich notwendig für das genutzte Ladenlokal. Sie stünden den Kunden zur Verfügung.
Mülheimer Planungsdezernent: Stadt kann auf Post-Standort keinen Einfluss nehmen
Blasch erklärt weiter: „Die Post hat sich für das Ladenlokal entschieden und die Stadt vorher weder gefragt noch könnte die Stadt hier Einfluss nehmen. Entscheidend ist letztlich die baurechtliche Zulässigkeit - und die ist am neuen Standort gegeben.“
Zur Frage, welche alternativen Standorte - außer dem SQS - für die neue Hauptpost geprüft wurden, möchte die Postbank nichts sagen. Dort heißt es nur: Man bitte um Verständnis dafür, „dass wir uns nicht zum Auswahlprozess für den neuen Standort unserer Filiale in Mülheim äußern“.