Mülheim. Mehrere Häuser an Mülheims Gneisenaustraße stehen leer. Eine Unterbringung von Flüchtlingen kommt dort aber nicht in Frage. Das sind die Gründe.

Aufgrund der exorbitanten Preissteigerungen musste das Wohnungsbauunternehmen SWB im vergangenen Jahr das geplante Neubauprojekt an der Gneisenaustraße in Heißen auf unbestimmte Zeit ad acta legen. Dennoch können die leerstehenden Häuser offenbar nicht zur Unterbringung von Flüchtlingen genutzt werden.

Anstelle der alten Mehrfamilienhäuser aus dem Jahr 1951 – SWB war damals erstmals als Bauherrin tätig geworden – sollten zwölf Doppelhaushälften mit jeweils 180 Quadratmetern Wohnfläche entstehen. Die Einfamilienhäuser sollten schon 2021 stolze 650.000 bis 700.000 Euro kosten. Aufgrund der Preissteigerungen bezifferte SWB-Geschäftsführer Andreas Timmerkamp sie im vergangenen Jahr auf 850.000 Euro.

Mülheimer SWB: Warum ein Neubauprojekt verschoben werden musste

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Aus diesem Grund wurde die Umsetzung auf unbestimmte Zeit auf Eis gelegt. Was passiert nun stattdessen in Heißen? WAZ-Leser Karl-Peter Schmidt beobachtet schon seit geraumer Zeit die leergezogenen Wohnungen zwischen Filchner- und Kolumbusstraße. „Dies vor dem Hintergrund, dass seit Monaten händeringend Wohnraum für Flüchtlinge aufs Dringendste gebraucht werden“, so Schmidt.

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Könnten also die Wohnungen an der Gneisenaustraße als Unterkunft für Geflüchtete in Frage kommen? Genau das hat SWB nach Auskunft von Pressesprecherin Christina Heine geprüft. „Allerdings steht aufgrund der baulichen Substanz eine Ertüchtigung für einen Wiedervermietungszeitraum von maximal zwei bis drei Jahren in keinem wirtschaftlichen Verhältnis, da die erforderlichen Investitionen durch die Mieteinnahmen nicht gedeckt wären“, so Heine.

Von einem längeren Zeitraum geht SWB nicht aus, da das ursprüngliche Projekt nicht komplett gestrichen ist, sondern weiter eine Rolle in den Planungen spielt. „Bei einer planbaren Veränderung der Rahmenbedingungen im Hinblick auf Baukosten und den Kapitalmarkt werden wir die ursprünglich geplante Verwertung des Grundstückes in Angriff nehmen.“