Mülheim. In Speldorf laufen Mülheimer am seltensten, in der Altstadt I am liebsten. Männer sind fußfauler als Frauen. Was Mülheim besser machen sollte.
Sie zählen zu den Verkehrsteilnehmern über die in Mülheim nicht nur am wenigsten geredet, sondern für die auch am wenigsten get
an wird. Und dennoch erweisen sich die Fußgänger in der Stadt als die genügsamsten: Eine ordentliche Zweiminus (2,53) insgesamt geben sie den Fußwegen in der neuen Mobilitätsbefragung. Obwohl längst nicht alles gut läuft auf Mülheims Bürgersteigen.
Am lautesten mault der Radverkehr: Insgesamt vergeben die Befragten eine Vier (3.91) für das Radwegeangebot. Mehr als ein Drittel aber ist der Meinung, dass ein Ausreichend oder sogar schlechter den Zustand besser beschreibt. Fast ebenso unzufrieden zeigen sich die Nutzer des Nahverkehrs: 37 Prozent finden, dass Befriedigend als Note zu gut wäre. Im Durchschnitt erhalten Bus und Bahn in Mülheim eine 3,7.
In welchen Stadtteilen Mülheim lauffaul ist
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Im Vergleich: Auto- und Motorradfahrer scheinen deutlich zufriedener zu sein, denn hier vergeben nur ein Viertel der Befragten eine Vier oder schlechter. Auch insgesamt werden die Straßen noch mit Befriedigend bewertet (3,26).
In welchen Stadtteilen läuft man gerne, wo greift man lieber zu anderen Fortbewegungsmitteln? Stark ist man in der Altstadt I – also auch Innenstadt – zu Fuß unterwegs (26 Prozent). Dagegen will man sich in Speldorf anscheinend nur dann auf die Straße begeben, wenn man zum Auto muss. Lediglich 10 Prozent geben an, zu Fuß im Stadtteil unterwegs zu sein, satte 62 Prozent nutzen dagegen das Auto. Auch das Fahrrad kommt hier mit zwölf Prozent Anteil an den Verkehrsnutzern eher schlecht weg. Nah dran liegen Styrum, Heißen und Menden-Holthausen mit je 12 Prozent Fußgängeranteil und noch weniger Fahrradnutzern zwischen 9 und elf Prozent.
Was muss getan werden, um das Gehen populärer zu machen?
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Mann und Frau – divers hat die Befragung nicht erfasst – laufen übrigens unterschiedlich gern. Fast in jeder Altersklasse sind mehr Frauen als Männer per pedes unterwegs (17 zu 13 Prozent). Besonders signifikant ist der Unterschied bei Älteren von 75 Jahren aufwärts, wo das Verhältnis 30 zu 19 Prozent beträgt. Einzig in der Altersklasse 18 bis 29 Jahren nutzen Frauen den Bus lieber als die Füße. Die Kerle wählen häufiger Pferdestärken.
Immerhin gehen 63 Prozent der Mülheimer zu Fuß – wenn das Ziel nicht weiter als einen Kilometer entfernt ist. Und 34 Prozent legen noch Entfernungen bis 2,5 Kilometer mit den Schlappen zurück.
Was also müsste man tun, um das Gehen populärer zu machen? Ganz vorne liegen „Gehwege verbessern“ (22 Prozent) und fußgängerfreundliche Ampelschaltungen (21 Prozent). Rund zehn Prozent sind zugeparkte Gehwege ein Dorn im Auge, acht wollen zur Sicherheit eine klare Trennung von Fuß- und Radwegen.