Mülheim. Mit fünf Anträgen zum Entwurf des künftigen Mülheimer Nahverkehrs mischen sich die Mülheimer Bürgerinitiativen (MBI) kräftig in die Debatte ein.
Mit fünf Anträgen zum Entwurf des künftigen Mülheimer Nahverkehrs mischen sich die Mülheimer Bürgerinitiativen (MBI) kräftig in die Debatte ein. Erwartungsgemäß lehnen sie die Kappung der Linie 104 vor dem Kahlenberg-Ast ab. Doch sie haben noch weitere Vorschläge für die Sitzung des Mobilitätsausschusses.
Einer der tiefgreifendsten ist wohl die Forderung nach kürzeren Taktzeiten. Der bisherige Entwurf sieht tagsüber eine Taktung von 15, 30 und 60 Minuten vor. Auf einigen wenigen Linien kann der Takt aber auch bedarfsweise und vorübergehend auf 7,5 Minuten verkürzt werden – so zumindest ist es schon vorgedacht worden.
MBI wollen bessere Taktung auf den Strecken beibehalten
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Die MBI wollen hingegen die alte Taktung auf zehn und 15 Minuten bis 20 Uhr beibehalten. Denn nach neuer Regelung ergebe sich laut MBI etwa eine Verschlechterung der Verbindung von Stadtmitte nach Speldorf von derzeit noch sechs Busse pro Stunde auf künftig vier. Die verringerte Taktung – so befürchtet die Fraktion – hätte bewusst auch einen Abbau von weiterem Personal bei der Ruhrbahn zur Folge.
Als zweite Maßnahme schlagen die MBI vor, die heutige Buslinie 122 beizubehalten, anstelle oder in Ergänzung zu einer neuen Linie 129. Im Gegensatz zu ihnen plant der neue Entwurf, die 122 wesentlich kürzer vom Ruhrpark über Styrum Bahnhof bis zum Oberhausener City-Forum zu führen. Der 129er soll als (Halb-)Ringbus die Stadtteile des Mülheimer Nordens – von Heißen bis nach Broich verbinden.
Damit gebe es aber keine direkte Bus-Verbindung aus Styrum mehr zum Hauptbahnhof, argumentieren die MBI, sondern nur noch über den S-Bahnhof. Den Vorteil ihres Vorschlags sehen die MBI darin, dass auf der stark ausgelasteten Linie so sieben Busse verkehrten.
MBI wollen Linie 104 beibehalten für Entwicklung des Flughafens
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Als Letztes, aber deshalb nicht weniger wesentlich, fordern sie den Erhalt der Straßenbahnlinie 104 über den Kahlenberg-Ast. Denn die Initiativen befürchten, dass nicht nur der Rückbau der Infrastruktur dazu führen wird, dass Mülheim Fördergelder an das Land zurückzahlen muss – das allerdings scheint bereits zwischen Stadt und Bezirksregierung ausgeräumt, weshalb der Entwurf die Kappung nun fest im Plan hat.
Die MBI sind ebenso überzeugt, dass eine Straßenbahnlinie weiterhin notwendig würde, wenn das Flughafengelände zukünftig weiterentwickelt wird. So sei etwa ungeklärt, ob es dort nicht zu einer weiteren Wohnbebauung käme.
Zum Hintergrund: Vor rund zehn Jahren stellte die MVG (heute Ruhrbahn) das Teilstück der Linie 104 zwischen Friedhof und Flughafen still, weil sie die Sanierung nicht finanzieren wollte. Inzwischen ist dort die Infrastruktur abgeräumt und ein Bürgerradweg sowie eine Buslinie in Planung, die deutlich weiter als die einstige Straßenbahnlinie bis zum Rhein Ruhr Zentrum führen soll. Setzte sich die MBI hier durch, wäre wohl auch die neue geplante Direktverbindung des Mülheimer Ostens zum RRZ infrage gestellt.
Weitere Änderungsanträge geplant
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Die MBI hat zudem noch weitere Änderungen vorzubringen, falls ihre Anträge abgelehnt werden sollten. So soll dann die geplante neue Buslinie M2 (bisher 124er) nicht an der Peterstraße enden, sondern bis zur Duisburger Straße verlängert werden. Zudem soll die Buslinie 753 (von Selbeck) bis zum Hauptbahnhof weitergeleitet werden. Aktuell ist geplant, diese nur bis Alte Straße in Saarn zu führen.
Der Mobilitätsausschuss wird am 1. Dezember über den Entwurf beraten, am 15. Dezember soll im Rat die Entscheidung getroffen werden.