Essen/Mülheim. Die Ruhrbahn will mit der App „Bonus mobil“ den Klimaschutz fördern. Wer die App nutzt, wird mit Rabatten und Preisen belohnt. So funktioniert’s.
„Bonus mobil“ heißt eine neue App, mit der die Ruhrbahn umweltfreundliches Mobilitätsverhalten belohnt. Wer das Auto stehen lässt und stattdessen sich zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit Bus und Bahn bewegt, sammelt Punkte. Diese „Klima-Moneten“ können gegen Rabatte und Preise eingelöst werden.
„Wir wollen die Leute dazu anhalten und motivieren, umweltfreundlich mobil zu sein“, sagte Ruhrbahn-Vorstand Michael Feller am Freitag zum Start des Projektes, das die Ruhrbahn gemeinsam mit der Stadt Essen und der Grünen Hauptstadtagentur entwickelt.
Denn das Auto ist nach wie vor das Verkehrsmittel Nummer eins. Kreativität ist also gefragt, will die Stadt ihre Klimaschutzziele erreichen.
Die App erkennt, ob der Nutzer mit dem Auto unterwegs ist oder mit dem ÖPNV
Die neue App erkennt automatisch, ob der Nutzer umweltfreundlich unterwegs ist. Bemerkenswert: Sie kann dabei sehr wohl unterscheiden, ob man mit dem Auto fährt oder mit dem öffentlichen Personen-Nahverkehr. Wer den ÖPNV nutzt, wird pro Kilometer mit einem Bonuspunkt belohnt, wer mit dem Fahrrad fährt oder zu Fuß geht, bekommt dafür zwei Punkte pro Kilometer.
Angezeigt werden nicht nur die gesammelten Bonuspunkte, sondern auch wie viel Kohlendioxid man eingespart hat im Vergleich zu einer Fahrt mit dem Auto über die gleiche Distanz. Auch die Klima-Bilanz aller Nutzer wird errechnet.
„Bonus mobil“ kann ab sofort heruntergeladen werden – über die Internetseite bonus-mobil.de oder im Appstore, dort findet man sie allerdings noch unter „Ruhrbahn“.
Essens Verkehrs- und Umweltdezernentin Simone Raskob hebt hervor, dass die Stadt mit Hilfe der App Erkenntnisse über das Mobilitätsverhalten der Nutzer gewinnt. Neue Angebote könnten so zielgerichteter geschaffen werden. Wobei ausschließlich anonymisierte Daten erhoben werden, wie Raskob betont. Die App kann genutzt werden, ohne dass man sich dafür registrieren muss.
Rabatt gibt’s auch für den Mondpalast in Herne und für Essens Domschatzkammer
Für das Projekt konnten die Initiatoren bislang zwölf Kooperationspartner gewinnen, bei denen Nutzer ihre Bonuspunkte einlösen können. Mit weiteren potenziellen Partnern ist die Ruhrbahn laut Michael Feller bereits in Gesprächen.
Eifrige Nutzer der App können zum Beispiel folgende Belohnungen einheimsen: Für 200 Punkte gibt es 20 Prozent Rabatt auf den Eintritt in die Domschatzkammer, der Mondpalast in Herne erlässt zehn Prozent des Eintrittspreises für 250 Punkte, und für 400 Punkte gibt es die ersten drei Fahrten mit dem Elektro-Roller zum halben Preis.
Für ein Paar Laufsocken muss man 2000 Punkte sammeln, also 1000 Kilometer zu Fuß zurücklegen. Sollte Sie als Autofahrer also ein schlechtes Gewissen plagen: Das wäre nur ein Gang nach Canossa.