Mülheim. Dass der Entwurf für den neuen Nahverkehrsplan Kritik produzieren würde, war klar. Die MBI sind strikt dagegen. Woran sie festhalten wollen.

Mit markigen Worten wettert die MBI gegen den aktuellen Entwurf des Nahverkehrsplans (NVP), der im Sommer 2023 in Kraft treten soll: „Es bleibt alter Wein in nur umbenannten Schläuchen reiner Kirchturmslogik.“ Dabei ist der NVP politisch noch nicht beschlossen, lediglich Teilvorschläge dazu haben Grüne, CDU und SPD eingereicht. Im Mobilitätsausschuss am 28. Oktober soll das Gesamtergebnis erstmals vorgestellt werden.

Die Bürgerinitiativen sehen einige Kritikpunkte an dem bisherigen Entwurf. So sollen Straßenbahnstrecken – unter anderem der Kahlenberg-Ast (Linie 104) – gekürzt werden, sofern die Bezirksregierung Düsseldorf davon abrückt, die in Millionenhöhe geleisteten Fördermittel auf der Teilstrecke zurückzufordern. Dem Vernehmen nach stehen die Chancen hoch, dass das Land darauf verzichtet.

Massive Kritik an Stilllegung des Mülheimer Kahlenberg-Astes

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Aus Sicht der MBI glaube zudem „keiner wirklich, dass die angeblich jährlichen Einsparungen von circa zwei Millionen Euro auch nur ansatzweise realisiert werden“. Der Nachweis sei daher nur für die Finanzaufsicht „auf dem Papier erbracht“, damit man den „Mülheimer Katastrophenhaushalt“ genehmigt bekomme.

Gravierende Fehler sieht die MBI am vorgeschlagenen Busnetz: Die bisherige Linie 122, die eine gut besuchte Verbindung zwischen Mülheim und Oberhausen sei, würde „gestrichen“. Tatsächlich aber sieht der Entwurf vor, die ursprüngliche Strecke in zwei Linien zu unterteilen. Die künftige 122 führte dann vom Ruhrpark über Styrum Bahnhof bis in den Oberhausener Süden. Der Teil, der aktuell über Speldorf und Broich führt, wird in das Ringbussystem V1 integriert.

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Ebenso mache es keinen Sinn, den 753er-Bus über Selbeck demnächst an der Alten Straße in Saarn enden zu lassen. Die MBI schlägt vor, ihn über Mendener Brücke, Dohne bis zum Evangelischen Krankenhaus zu führen. Ungelöst sehen die MBI des Weiteren die Frage des Schulverkehrs, einer optimalen Linientaktung auf 15 oder 20 Minuten sowie die mögliche Anbindung der Parkstadt. Fraktionssprecher Lothar Reinhard: „Es ist nicht zu erwarten, dass der öffentliche Nahverkehr mit diesem Plan ein deutlich besseres Angebot für die Nutzer bereitstellt, von finanziellen Besserungen für den Stadthaushalt ganz zu schweigen.“