Mülheim. Ein Läufer aus der Türkei holt sich den Sieg, ein Mülheimer landet auf Platz drei. Was den Lauf auf dem Radschnellweg in Mülheim besonders macht.
Aus der Dunkelheit näherten sich auf dem Mülheimer Radschnellweg zunächst immer wieder sich auf und ab bewegende Lämpchen. Erst beim Näherkommen erkannte der interessierte Beobachter, dass zu diesen Lichtern auch Menschen gehörten. Menschen mit Stirnlampen, die am zweiten Nachtlauf auf dem zum „Runschnellweg“ umfunktionierten RS1 zwischen Essen und Mülheim teilnahmen.
Als in Essen gegen 18.15 Uhr der Startschuss ertönte, war es an der Wendemarke des Halbmarathons oberhalb des Mülheimer Hauptbahnhofs noch still – und dunkel. Nur die Ansagen des Bahnsprechers durchbrachen zu diesem Zeitpunkt die abendliche Stille.
Nachtläufe mit einer Halbmarathondistanz sind sehr selten
Fotos vom Night-Run-Halbmarathon in Mülheim
Nachtläufe gibt es tatsächlich eher selten und vor allem dann nicht mit einer Halbmarathondistanz“, erklärt Niklas Pospiech vom Veranstalter Bunert Events. Der Radschnellweg biete sich als Laufstrecke einfach an. „Es geht zwar schon ein bisschen rauf und runter, aber ich glaube, das merkt man mit dem Fahrrad eher als zu Fuß“, so der Mitorganisator.
Um 18.53 Uhr kündigt der Führungsradfahrer dann bereits den ersten Läufer in Mülheim an. Mit einer Durchgangszeit von 33:36 Minuten dreht Üzeyir Söylemez an der Wendemarke und macht sich auf den Rückweg in Richtung Essen. Die zweite Streckenhälfte wird der Sieger in einer fast identischen Zeit von 33:47 Minuten bewältigen.
Mit Sebastian Schär landete am Samstag ein Mülheimer auf Rang drei
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Der 34-Jährige ist Profi-Läufer aus der Türkei, gewann dort bereits im März den „Runtalya Marathon“ in Antalya 2:23,07 Stunden. Im Oktober siegte er beim Rhein City Run von Düsseldorf nach Duisburg. Mit Sebastian Schär von Marathon und Triathlon Mülheim landete am Samstag ein Mülheimer auf Rang drei. Schnellste Frau war die Essenerin Anastasiia Yasyr.
Als die Schnellsten sich am Mülheimer Hauptbahnhof längst wieder in die Gegenrichtung aufgemacht hatten, wurde es an der Wendemarke immer voller. „Jetzt nur noch nach Hause laufen“, feuerte Moderator Cedric Pick die Läuferinnen und Läufer an, die ab diesem Zeitpunkt aber immer noch 10,5 Kilometer vor sich hatten. Insgesamt nahmen 300 Starterinnen und Starter die Halbmarathonstrecke in Angriff, die kürzeren Strecken mitgerechnet, freute sich der Veranstalter über 1100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Erfrischende Getränke aus der Hand des Landtagsabgeordneten
Neben den namentlichen Anfeuerungen des Sprechers waren immer wieder die „Wasser“-Rufe von Rodion Bakum zu hören. Der Landtagsabgeordnete und Vorsitzende der Mülheimer SPD verteilte mit seinem Team erfrischende Getränke an die Läuferinnen und Läufer. Die meisten griffen im Laufschritt zu und machten sich dann auf den Weg, das zweite Teilstück. Jetzt nur noch nach Hause laufen.