Mülheim. Eyob Solomun gewinnt erneut den Rennbahn-Crosslauf. Regenwetter hält einige Nachmelder ab. Jockeys wollen nächstes Jahr eine Staffel gründen.
Eyob Solomun lehnte entspannt an einem Zaun am Rande der Raffelberger Galopprennbahn. Dass der 26-jährige gerade einen Crosslauf über 8,3 Kilometer gewonnen hatte, war ihm kaum anzumerken. Die Siegerin des 16. Rennbahn-Crosslaufs wirkte da schon deutlich abgekämpfter, schließlich war sie am Sonntag im doppelten Einsatz. Sie wird wiederkommen.
Kurz vor dem Hauptlauf setzte über dem Raffelberg der Regen ein. Peter Degener, Vorsitzender von Marathon Mülheim, trug es aber mit Fassung. Schließlich war die Zahl der Voranmelder so hoch wie schon lange nicht mehr. „Insgesamt ist das Wetter stabil geblieben. Am Samstag gab es ja noch Horrormeldungen“, sagt der Organisator. Der Wetterbericht wird dem Veranstalter einige Nachmelder gekostet haben.
Titelverteidiger setzt sich nach wenigen Metern ab
Bei der Frage nach den Favoriten für den Hauptlauf zuckte Moderator und Laufsportexperte Andreas Menz noch mit den Schultern. Doch ein Blick auf die erste Startreihe reichte aus, um den ersten Anwärter auf den Sieg auszumachen: Eyob Solomun, Vorjahressieger und im Sommer Gewinner des Ruhrauenlaufs.
Der 26-Jährige aus Eritrea läuft für das Ayyo-Team Essen und war von Beginn an auf und davon. „Ich habe alles gegeben – aber keine Chance“, sagte der Zweitplatzierte Sebastian Schär, als er über eine Minute hinter Solomun ins Ziel gekommen war. Der Sieger selbst lobte die Bedingungen. „Letztes Jahr war es viel schwieriger“, sagte er.
„Ringkampf“ um den dritten Platz
Während die ersten beiden Plätze schnell vergeben waren, lieferten sich Issa Harrou und Muharrem Yilmaz, die beiden Teamkollegen vom Ayyo-Team Essen, ein Duell um Platz drei. Am Ende wollten sie Hand in Hand über die Ziellinie laufen, doch die letzten Meter sind beim Rennbahn-Cross als schmaler Durchgang mit Flatterband abgesperrt. „Jetzt müsst ihr euch dünne machen“, scherzte Moderator Menz. Nach einem kurzen „Ringkampf“ schob Yilmaz seinen Kameraden zuerst über die Linie.
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Auf dem siebten Gesamtrang kam die Siegerin Jule Prins ins Ziel. Sie hatte zuvor schon den 4,1-km-Lauf gewonnen. „Dadurch wusste ich, dass ich es lockerer angehen muss, denn jetzt musste ich die Runde ja viermal laufen“, schmunzelte die Gewinnerin. „Die lange Gerade war bei dem Wind und dem Regen schon nicht ohne“, sagte Prins. Die Bodenverhältnisse waren in ihren Augen in Ordnung. „Ich wäre aber am liebsten mit Spikes gelaufen“, verriet sie. Nächstes Jahr ist sie wieder dabei. „Das ist eine sehr coole Strecke.“
Außenbahn wird für Weihnachten geschont
Um die Bahn für den Weihnachtsrenntag am 26. Dezember zu schonen, mussten die Läufer die Innenbahn benutzen. Dazu wurde der Start hinter das Waagegebäude verlegt, über Grasmatten ging es dann einmal schräg über die Außen- auf die Innenbahn. „Die Grasbahn habe ich ganz schön unterschätzt“, gesteht Fabian Xaver Weißmeier, der als einer von zwei Jockeys am Rennen über 4,1 Kilometer teilnahm. Jetzt weiß er, wie sich sonst die Galopper fühlen.
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Für den früheren Fünfkämpfer war es der erste Crosslauf. Nachdem ein Start beim Galopprennen in Neuss nicht zustand kam, sagte er kurzfristig zu. „Ich bin zwar nicht ganz zufrieden, aber ich bin unter 20 Minuten geblieben“, sagte Weißmeier. Das Ziel für nächstes Jahr: Eine Jockey-Staffel.