Mülheim. Kostenlose Tampons und Binden liegen in Kürze an Mülheims weiterführenden Schulen aus. Wo Schülerinnen die Gratis-Menstruationsartikel bekommen.
An Mülheims weiterführenden Schulen können Mädchen und Frauen bald kostenlos Binden und Tampons bekommen. Durch ein Pilotprojekt sollen die Schultoiletten in Kürze mit entsprechenden Spendern für Periodenprodukte ausgestattet werden. Die Initiative solle helfen, dass die Menstruation nicht länger ein Tabuthema ist und für soziale Ungerechtigkeit sorgt.
Viele Mädchen und Frauen kennen die Situation, dass die Periode spontan einsetzt und sie keine Menstruationsartikel dabeihaben. Manche Schülerinnen können sich zudem keine Periodenprodukte leisten und verwenden alternative Mittel wie Toilettenpapier, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Nicht selten kämen die jungen Frauen dadurch in schambehaftete Situationen oder verließen den Unterricht. Diese Probleme sollen nun ein Ende haben, kündigt die Verwaltung an: Spender mit kostenlosen Binden und Tampons werden Ende Oktober an den weiterführenden Schulen Mülheims aufgestellt.
Pilotprojekt zu kostenlosen Menstruationsartikeln Mülheimer Schulen startet
Auch interessant

Umgesetzt wird das zweijährige Pilotprojekt von der Bezirksschüler*innenvertretung (BSV) und der Gleichstellungsstelle der Stadt Mülheim mit Unterstützung des Amtes für Kinder, Jugend und Schule und der Firma Mylily GmbH. Möglich wurde die Umsetzung des Projektes laut Stadtverwaltung durch eine Finanzierung der Mülheimer Leonard-Stinnes-Stiftung. „Als Bezirksschüler*innenvertretung liegt uns das Projekt besonders am Herzen, weil wir mit den kostenlosen Produkten für mehr soziale Gerechtigkeit im Schulalltag sorgen und gleichzeitig die Menstruation normalisieren, welche leider immer noch viel zu oft ein Tabuthema ist“, erklärt Luisa Reichwein, die Vertreterin der BSV, über ihre Motivation, sich für die Umsetzung stark zu machen.

Ende Oktober wird ein Spender in jeder weiterführenden Schule montiert, kündigt die Stadt an, dann werden die Binden und Tampons für die Schülerinnen zur Verfügung stehen. „Wir fördern mit diesem Projekt die Chancengleichheit auf ganz praktischem Weg“, unterstreicht die stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte Sabine Herrmann, die das Projekt gemeinsam mit der BSV in die Hand genommen hat. „Darum war es für uns gar keine Frage, diese tolle Idee zu unterstützen und diese gemeinsam mit den Schülerinnen umzusetzen.“
Gratis Periodenprodukte: Info-Kampagne und Workshops für Mülheimer Schülerinnen
Auch interessant

An den Schulen läuft eine Informationskampagne an, die für Akzeptanz für die neuen Periodenprodukt-Spender sorgen soll. Die Kampagne wurde zur Vorbereitung auf das Projekt und zur Enttabuisierung des Themas „Menstruation“ von der BSV und der Gleichstellungsstelle mit Unterstützung der Firma Mylily entwickelt.
Das Hamburger Start-up, das nachhaltige Produkte für die Frauengesundheit entwickelt, hat dazu Flyer und Plakate entworfen und bietet zudem Workshops für Schülerinnen an. „Wir würden uns alle sehr freuen, wenn die Pilotphase gut läuft und eine Verstetigung über die zwei Jahre hinaus möglich sein wird“, bekräftigt Sabine Herrmann von der Mülheimer Gleichstellungsstelle.