Mülheim. Laut Statistischem Landesamt sind in Mülheim 2020 über ein Viertel der Menschen an ähnlichen Erkrankungen gestorben. Wer besonders gefährdet ist.
Laut aktuellen Daten des Statistischen Landesamts Nordrhein-Westfalen sind im Mülheim 2020 insgesamt 607 Menschen an Herz-Kreislauferkrankungen gestorben, das entspricht 26,6 Prozent aller Todesfälle. „Damit waren die Herz-Kreislauferkrankungen, wie schon seit Jahrzehnten, die Todesursache Nummer eins in Mülheim“, so Michael Lobscheid von der Krankenkasse IKK classic. Zweithäufigste Todesursache seien Krebserkrankungen, gefolgt von Krankheiten des Atmungssystems.
Die häufigste Herz-Kreislauferkrankung sei dabei die koronare Herzkrankheit, bei der es durch Verengung der Kranzgefäße zu einer mangelnden Durchblutung des Herzens komme. Im schlimmsten Fall führe sie zum Herzinfarkt. Auf dem zweiten Platz folgt laut Statistischem Landesamt die Herzschwäche, die oft eine Folge anderer Herz-Kreislauferkrankungen wie Bluthochdruck, Herzklappenerkrankungen oder Herzrhythmusstörungen sei. „Ein großer Teil dieser Erkrankungen lässt sich dabei auf das persönliche Verhalten zurückführen. Wenig Bewegung, Rauchen, zu hoher Alkoholkonsum und Übergewicht sind hierbei die wichtigsten Faktoren“, so Michael Lobscheid.
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Im Gegensatz zur landläufigen Meinung setze die Kälte im Winter dabei Betroffenen mehr zu, als sommerliche Hitze. So ergab eine US-Studie aus dem Jahr 2013, dass im Winter die Zahl der Todesfälle um 26 bis 36 Prozent steige. Laut der Studie sei dafür hauptsächlich die Belastung durch die Temperaturunterschiede zwischen den beheizten Wohnungen und den kalten Außentemperaturen in Kombination mit schlechter Ernährung und zu wenig Bewegung verantwortlich.
Aber, schränkt die Michael Lobscheid von der IKK classic ein: Menschen mit Herz-Kreislauferkrankungen sollten bei Kälte mit körperlichen Aktivitäten im Freien vorsichtig sein. Denn häufig seien bei ihnen die Herzkranzgefäße verengt und dann könne die Kombination von Kältestress und körperlicher Belastung zu viel werden. „Denn um die Muskeln bei Belastung mit genügend Sauerstoff zu versorgen, braucht der Herzmuskel selbst mehr Sauerstoff.“
Im Winter ist für Risikopatienten Vorsicht geboten
Normalerweise nehme deshalb die Durchblutung des Herzens bei Anstrengungen zu. Wenn Herzarterien allerdings verengt sind, könne das Blut nicht fließen. Der Herzmuskel leide dann unter dem Sauerstoffmangel – und das verursache Schmerzen oder schnüre den Brustkorb zusammen. Im schlimmsten Fall könnten sich bei dem erhöhten Druck Ablagerungen in den Herzkranzgefäßen lösen und Blutgerinnsel bilden – es komme zum Herzinfarkt.
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„Menschen mit einem erhöhten Herz-Kreislaufrisiko sollten daher im anstehenden Winter darauf achten, sich keinen zu großen Temperaturschwankungen und körperlichen Anstrengungen auszusetzen. Risikopatienten sollten vor der kalten Jahreszeit zudem einen Belastungstest machen und sich gegen Grippe und Corona impfen lassen, um jede Schwächung des Immunsystems zu vermeiden“, rät Michael Lobscheid.