Mülheim. Jedes Jahr gibt es weniger Sozialwohnungen. Nun greift das Land ein und erweitert eine Förderung auf 67 Städte – auch auf Mülheim.
Jahr für Jahr fallen mehr Sozialwohnungen aus der Mietpreisbindung heraus, als neue gebaut werden können. Mit einem millionenschweren Förderprogramm geht das Land Nordrhein-Westfalen nun dagegen vor.
Um mietpreisgebundenen Wohnraum zu sichern hatte das Land bereits Mietbindungen und Belegungsrechte an bestehenden Wohnungen in Köln, Düsseldorf, Münster und Bonn gekauft. In den vier Städten hat das Projekt offenbar funktioniert, so dass die Idee nun auf 67 Kommunen ausgeweitet wird – dazu gehört auch Mülheim.
Land NRW stellt zehn Millionen Euro zur Verfügung
Dafür stellt das Land zehn Millionen Euro zur Verfügung, für die die teilnehmenden Städte die besagten Rechte erwerben können. Für fünf bis zehn Jahre kann die Kommune den Mieter bestimmen. Bei diesem muss es sich um Personen mit einem Wohnberechtigungsschein handeln. Im Gegenzug fließen pro Quadratmeter drei Euro Förderung an den Vermieter.
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„Es ist ein Instrument, um die Anzahl der Belegungsrechte für den geförderten Wohnraum ohne Neubau zu erhöhen“, erklärt Frank Esser, Chef der Mülheimer Wohnungsbaugenossenschaft (MWB). „Die eigentlich gesetzten Ziele wird man ja nie erreichen, aber vielleicht kommt man so etwas in die Nähe davon“, so Esser.
MWB rechnet nach den Herbstferien mit konkreten Bestimmungen
Die MWB wird als eines der beiden großen Wohnungsbauunternehmen in Mülheim auf jeden Fall auf diese neue sich bietende Möglichkeit zurückgreifen. Entsprechende Gespräche mit der Verwaltung hätten bereits stattgefunden.
Noch fehlen aber die konkreten Ausführungsbestimmungen. „Wir rechnen aber kurz nach den Herbstferien damit“, sagt Esser. Die MWB verfüge über einen großen Wohnungsbestand mit Mieten um die fünf Euro. „Da können wir uns gut vorstellen, mit solchen Instrumenten zu arbeiten.“