Mülheim. 480 Wohnungen sind 2021 in Mülheim entstanden, doch bezahlbarer Wohnraum fehle weiterhin, mahnt die IG Bau. Sie macht daher einen Vorschlag.

Vom Eigenheim bis zum Mehrfamilienhaus: In Mülheim wurden im vergangenen Jahr 480 neue Wohnungen gebaut. Das teilt die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) unter Berufung auf aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes mit. Danach flossen in den Neubau Investitionen in Höhe von rund 110 Millionen Euro.

Aus Sicht des Mülheimer Bezirksvorsitzenden Peter Köster sind „zusätzliche Wohnungen ein wichtiger Beitrag gegen steigende Mieten.“ Wichtig aber sei dabei das bezahlbare Segment. „Es kommt darauf an, dass im sozialen Wohnungsbau noch mehr getan wird.“ Hier sieht Köster insbesondere die Politik in der Pflicht.

Gewerkschaft schlägt „Sonderpaket sozialer Wohnungsbau“ vor

Und er mahnt an: „Die Bundesregierung hat 400.000 neue Wohnungen pro Jahr versprochen. Ein Viertel davon sollen Sozialwohnungen sein.“ Im vergangenen Jahr seien jedoch bundesweit lediglich 293.400 neue Wohnungen entstanden – und damit 4,2 Prozent weniger als im Vorjahr.

Erschwerend komme neben Fachkräftemangel hinzu: Baumaterialien seien knapp und teuer, Energiepreise wie auch Inflation und Bauzinsen stiegen, beklagt die Gewerkschaft. Die IG BAU schlägt ein „Sonderpaket sozialer Wohnungsbau“ vor, in dem unter anderem die Mehrwertsteuer auf Sozialwohnungen von 19 auf sieben Prozent abgesenkt würden. Der Bau staatlich geförderter Wohnungen würde, laut Gewerkschaft, so um zehn Prozent günstiger.

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Zusätzlicher Wohnraum sei auch durch den Umbau bereits bestehender Gebäude zu erzielen: In Mülheim schlummere ein großes Potential in der Umnutzung von Altbauten oder durch das Aufstocken von Wohngebäuden, Büro-, Geschäfts- und Parkhäusern. Und, so Kösters, aufgrund von mehr Homeoffice könnten Büros zu Wohnungen umgebaut werden.