Mülheim. Als Unternehmen, das mittlerweile auf fünf Kontinenten operiert, hat Schauenburg seinen Ursprung in Mülheim. Ein Blick auf die Familienhistorie.

In diesem Jahr verstarb der Mülheimer Unternehmer Hans-Georg Schauenburg im Alter von 105 Jahren. In den 50er-Jahren hatte er das Familienunternehmen, das seinen Namen trägt, gegründet und zu einem international erfolgreichen Konzern entwickelt. 2003 teilten seine beiden Söhne die Firma in zwei komplett eigenständige und voneinander unabhängige Konzerne, die heute jeweils von einem der beiden geführt werden.

Der eine Teil, Schauenburg Technology, ist nach eigener Aussage weltweit führend in der Schlauchtechnik. Senior Hans-Georg Schauenburg erfand unter anderem eine Technologie zur dauerhaften Biegung von Schläuchen. Was die meisten nur von den früheren Plastik-Strohhalmen kennen, fand reißenden Absatz in der Bergbau-Industrie, wo die Schläuche zur Belüftung zum Einsatz kommen.

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Der andere Teil, Schauenburg International, ist ein Beteiligungsunternehmen, das „in profitable, etablierte Industrie-Unternehmen und vielversprechende Technologie-Unternehmen investiert“. Es wird von Florian Georg Schauenburg geführt. „Mein Bruder ist Weltmarktführer bei Schläuchen und wir haben hier bei uns den weniger homogenen Teil“, erläutert der Managing Director und CEO. Sein Bruder und er stiegen vor bereits über einem Vierteljahrhundert in das Familien-Unternehmen ein.

Florian Georg Schauenburg ist Managing Director und CEO von Schauenburg International.
Florian Georg Schauenburg ist Managing Director und CEO von Schauenburg International. © oh | Schauenburg

„Schauenburg International ist eine Industrie-Beteiligungsgesellschaft“, erläutert der Diplom-Kaufmann das Geschäftsmodell seines Konzerns. „Wir beteiligen uns an anderen zukunftsweisenden Unternehmen, die wir für vielversprechend halten, und entwickeln diese weiter“, erläutert Schauenburg. Es gehe ihm um „Technologien, die die Zukunft beherrschen werden. Unsere Kompetenz ist das Wissen, wie man ein Unternehmen zukunftsorientiert entwickelt.“

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Sein Vater legte bereits in den 60er-Jahren den Grundstein für die heutige Internationalität der beiden auf der von ihm gegründeten Firma basierenden Konzerne. Schon damals ging Hans-Georg Schauenburg mit seinem Unternehmen auch nach Nordamerika und Südafrika, also klassische Bergbau-Regionen, um in der Nähe potenzieller Kunden des damals im Schwerpunkt auf den Bergbau ausgerichteten Produktportfolios zu sein. Dieser Weitblick zahlte sich aus. Das Unternehmen florierte, wuchs und stellte sich immer internationaler auf. Der Kontakt zu Südafrika ist nie abgebrochen. Die Familie Schauenburg unterstützt dort soziale Projekte durch eine Stiftung, engagiert sich aber ebenso in Mülheim, wie erst kürzlich für die Junior-Uni Ruhr. Heute ist Schauenburg auf allen fünf Kontinenten vertreten.

Sein Ziel für die Zukunft seien Wachstum und Stabilität, erklärt Florian Georg Schauenburg, was in der heutigen Zeit schon ein recht ambitionierter Wunsch sei. „Ich hätte nicht gedacht, eine solche Situation, wie wir sie jetzt gerade haben, jemals zu erleben.“ Der Ukraine-Krieg in Kombination mit der Corona-Pandemie, die Inflation, gestörte Lieferketten und alle daraus resultierenden wirtschaftlichen Konsequenzen würden sein Unternehmen vor große Herausforderungen stellen. Dennoch habe man sich bisher sehr gut geschlagen. „Wenn man so etwas übersteht, dann hat man etwas richtig gemacht.“ Das macht man bei Schauenburg ganz offensichtlich mittlerweile bereits in der zweiten Generation.