Mülheim. Die Handelsgesellschaften von Salzgitter Mannesmann sind von Düsseldorf nach Mülheim umgezogen. Wie der neue Standort an der Ruhr nun dasteht.
Der Industriestandort Mülheim hat kürzlich 220 Arbeitsplätze hinzugewonnen. Der Grund: Die Handelsgesellschaften von Salzgitter Mannesmann sind von Düsseldorf nach Mülheim umgezogen. So schätzt der Konzern die Lage am Standort Mülheim aktuell ein.
Die bislang in Düsseldorf ansässige Salzgitter Mannesmann Handel GmbH sowie zwei Tochtergesellschaften haben ihren Sitz nun in Mülheim. Wie eine Sprecherin der Konzernkommunikation der Salzgitter AG auf Anfrage bestätigte, arbeiten 220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seit Anfang August an der Ruhr statt am Rhein.
Handelsgesellschaften von Salzgitter Mannesmann sitzen nun in Mülheim
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Konkret handelt es sich um die Gesellschaften Salzgitter Mannesmann Handel GmbH mit den Tochtergesellschaften Salzgitter Mannesmann Stahlhandel GmbH und Salzgitter Mannesmann International GmbH. Die Handelsgesellschaften des Stahlriesen organisieren die weltweite Stahlnachfrage. Die Mitarbeitenden, die mit ihrem Arbeitsplatz von Düsseldorf nach Mülheim gezogen sind, sind nun am Mannesmann-Geschäftssitz auf dem riesigen Areal zwischen Eppinghofen, Styrum und Dümpten tätig, wo Unternehmensangaben zufolge ausreichend Bürofläche zur Verfügung steht.
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Die Büroräume entsprechend auszustatten, sei trotz Lieferschwierigkeiten und der Knappheit von Baumaterial pünktlich gelungen, so die Sprecherin, die umgesiedelten Geschäftsbereiche konnten demnach wie geplant ihre Arbeit aufnehmen.
In Mülheim firmieren bereits zahlreiche Salzgitter-Unternehmen, allen voran Salzgitter Mannesmann Grobblech (MGB) mit Blechwalz- und Rohrbiegewerk – nach eigenen Angaben Technologieführer bei der Fertigung von gebogenen nahtlosen und geschweißten Stahlrohren. Bekanntgeworden waren die Umzugspläne der Handelssparte im Herbst 2020, wonach Düsseldorf kein Salzgitter-Standort mehr sein wird.
Schwierige wirtschaftliche Handelslage bei Mülheimer Salzgitter Mannesmann Grobblech
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Der Mülheimer Salzgitter-Standort mit den Mannesmann-Geschäftsbereichen hat angespannte Jahre mit schwieriger Auftragslage samt Kurzarbeit-Phasen, Restrukturierungsprogrammen und Stellenabbau hinter sich. Mannesmann Grobblech hatte nach einem verlustreichen Jahr 2019 auch im Jahr 2020 Schwierigkeiten, denn die Corona-Krise zeigte auch Auswirkungen auf den Grobblechmarkt. Es kam zu Verzögerungen und Auftragsstornierungen, die Absatzpreise brachen ein. Anfang dieses Jahres sprach man bei der Salzgitter Mannesmann Grobblech GmbH von einer „vernünftigen Auslastung“.
Aktuell bewertet der Konzern die wirtschaftliche Lage bei der Salzgitter Mannesmann Grobblech mit Blick auf den Handel als schwierig. Gleichwohl sei der Standort „robust aufgestellt“. Deutlich spürbar seien aber, verdeutlicht die Sprecherin der Konzernkommunikation, die Ängste der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Krieg, Rezession und hohen Energiekosten.