Mülheim. Die Handelsgesellschaften von Salzgitter Mannesmann ziehen mit rund 220 Mitarbeitenden im Sommer nach Mülheim. Wie der Standort aktuell dasteht.

In diesem Jahr wird der Industriestandort Mülheim rund 220 Arbeitsplätze hinzugewinnen – denn für 2022 ist der Umzug der Salzgitter Mannesmann Handel GmbH mit zwei weiteren Tochtergesellschaften von Düsseldorf nach Mülheim vorgesehen.

Rund rund 220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der bislang in Düsseldorf ansässigen Salzgitter Mannesmann Handel GmbH und zweier Tochtergesellschaften werden ihren Arbeitsplatz ab Sommer 2022 in Mülheim haben. Denn die Salzgitter AG beabsichtigt, ihre bislang in der Landeshauptstadt ansässige Konzerntochter Salzgitter Mannesmann Handel an die Ruhr umziehen zu lassen.

Ansiedlung in Mülheim: Konzerntöchter von Salzgitter verlassen Düsseldorf im Sommer

Konkret handelt es sich nach Aussage eines Sprechers der Konzernkommunikation um die Gesellschaften Salzgitter Mannesmann Handel GmbH mit den Tochtergesellschaften Salzgitter Mannesmann Stahlhandel GmbH und Salzgitter Mannesmann International GmbH. Die Handelsgesellschaften des Stahlriesen organisieren die weltweite Stahlnachfrage.

Bekannt geworden waren die Umzugspläne im Herbst 2020 – demnach wird Düsseldorf künftig kein Salzgitter-Standort mehr sein. Die bislang dort beheimateten Gesellschaften zur Vermarktung von Stahlprodukten sollen am Mannesmann-Geschäftssitz in Mülheim auf das riesige Mannesmann-Areal zwischen Eppinghofen, Styrum und Dümpten ziehen, wo Unternehmensangaben zufolge ausreichend Büroflächen zur Verfügung steht.

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An den Plänen des Umzugs oder der Anzahl der betroffenen Mitarbeiter, die ihren Arbeitsplatz künftig nicht mehr in Düsseldorf, sondern in Mülheim haben werden, habe sich auch angesichts der veränderten Arbeitsweise durch die Corona-Pandemie mit vermehrtem Homeoffice nichts geändert, sagte der Konzernsprecher auf Nachfrage dieser Redaktion. In Mülheim stünden Büro-Einheiten des Konzerns zur Verfügung, heißt es aus der Konzernzentrale in Salzgitter. Der Umzug solle im Sommer – angepeilt seien Juli oder August – erfolgen, „sofern keine Unterbrechungen in der Lieferkette für Baumaterialien auftreten“, erläuterte der Konzernsprecher mit Blick auf die Ausstattung der Räumlichkeiten.

Aktuell sei die Auslastung bei Salzgitter Mannesmann Grobblech „vernünftig“, heißt es

In Mülheim firmieren bereits zahlreiche Salzgitter-Unternehmen, allen voran Salzgitter Mannesmann Grobblech (MGB) mit Blechwalz- und Rohrbiegewerk, nach eigenen Angaben Technologieführer bei der Fertigung von gebogenen nahtlosen und geschweißten Stahlrohren. Der Mülheimer Salzgitter-Standort mit den Mannesmann-Geschäftsbereichen hat angespannte Jahre mit Restrukturierungsprogrammen, Stellenabbau und schwieriger Auftragslage mit Kurzarbeit-Phasen hinter sich. Mannesmann Grobblech hatte nach einem verlustreichen Jahr 2019 auch 2020 Schwierigkeiten, die Corona-Krise zeigte schließlich auch Auswirkungen auf den Grobblechmarkt. Es gab Verzögerungen und Auftragsstornierungen, die Absatzpreise brachen ein.

Aktuell gebe es bei der Salzgitter Mannesmann Grobblech GmbH „eine vernünftige Auslastung“, heißt es auf Nachfrage dieser Redaktion. Zum einen produziere das Unternehmen Vormaterial für einen Großrohrauftrag der ebenfalls in Mülheim ansässigen Europipe GmbH in Australien, zum anderen sei im vergangenen Jahr die Kundenstruktur erweitert worden. Der Großauftrag für Europipe umfasse die Lieferung von insgesamt 300.000 Tonnen Großrohre für die geplante Scarborough Gas Pipeline. Die Rohre sollen in diesem Jahr produziert werden.