Mülheim. Mülheims Stadtrat hat die Steinfort-Nachfolge geregelt und eine Dezernentin gewählt. Viel überraschender war aber ein Signal von OB und Politik.

Die Wahl einer neuen Dezernentin zur Vervollständigung des sechsköpfigen Mülheimer Verwaltungsvorstands geriet am Donnerstag im Stadtrat schon fast zur Nebensache. Denn OB und Politik setzten ein bemerkenswertes anderes Zeichen.

Nach dem frühzeitigen Ausscheiden von Mülheims langjährigem Stadtdirektor Frank Steinfort wählte der Stadtrat in geheimer Abstimmung Anja Franke als neue Dezernentin – bei 35 Ja- und acht Nein-Stimmen sowie vier Enthaltungen. Franke wird, sobald sie ihren Dienst im Rathaus antreten kann, das Personal- und Organisationsamt, das Rats- und Rechtsamt, das Ordnungs- und Bürgeramt sowie das Amt für Brandschutz, Rettungsdienst und Zivil- und Katastrophenschutz (Berufsfeuerwehr) verantworten und damit eins zu eins Aufgabenbereiche von Steinfort übernehmen. Zusätzlich wird in ihrem Dezernat das Thema „Digitalisierung und IT“ gebündelt.

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Franke arbeitet aktuell bei der Stadtverwaltung Hilden. Erst im März 2021 hatte die dort das Wahlamt als Beigeordnete für Finanzen, Feuerwehr, Ordnung, Personal und Digitalisierung übernommen. Stadtdirektorin wird Franke allerdings nicht. Zum ersten Vertreter von OB Marc Buchholz bestimmte der Stadtrat einstimmig David Lüngen. Er ist seit November 2021 Dezernent für Schule, Jugend und Integration.

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Bemerkenswert, was am Rande dieser Wahlen im Stadtrat passierte. OB Marc Buchholz ergriff das Wort und erklärte, das für ihn der Verwaltungsvorstand mit der Wahl Frankes nun komplett sei – und das für die volle Kommunalwahlperiode. „Ich möchte, dass Sie als Rat Frank Mendack als Kämmerer 2024 wiederwählen“, appellierte Buchholz an die Politik, den SPD-Kämmerer kurz vor der nächsten Kommunalwahl nicht etwa aus politischen Erwägungen fallen zu lassen.

Mülheims Kämmerer bedankt sich für Vertrauensvorschuss: „Das tut richtig gut“

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Für die schwarz-grüne Ratskoalition äußerten sowohl CDU-Fraktionschefin Christina Küsters als auch Grünen-Fraktionssprecher Tim Giesbert Zustimmung. Sie betonten, dass nun ein „tolles" (Küsters) beziehungsweise „gutes“ (Giesbert) Team im Verwaltungsvorstand zusammen sei, mit dem man gerne weiterarbeiten möchte. Kämmerer Mendack quittierte den Vertrauensvorschuss mit knappen Worten des Dankes: „Das tut richtig gut.“