Mülheim. Eigentlich wäre die Ursache für die gefährliche Schlauchbrücke an der beliebten Mülheimer Fahrradstraße einfach zu lösen. Warum sich nichts tut.
Am Anfang war die schwarz-gelbe Schlauchbrücke für Fahrradfahrer nur eine überraschende Hürde auf der Mintarder Dorfstraße. Ärgerlich, aber doch vorübergehend. Der ,temporäre’ Buckel quer über die Fahrradstraße, die gleichzeitig Ruhrtalradweg ist, hält sich allerdings schon seit mehr als einem Jahr hartnäckig. Und inzwischen gab es dort auch wenigstens einen bekannten Unfall.
Das bestätigt die Stadt Mülheim: Ende April 2021 – gut einen Monat nachdem die Schlauchbrücke dort errichtet wurde – stürzte ein Radfahrer offenbar so schwer, dass er klagte. „Das muss nun das Gericht entscheiden“, teilt Stadtsprecher Volker Wiebels mit.
Anwohner schildert: Ständig stürzen Radfahrer
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Seit der Errichtung gehen zudem immer wieder Bürgerbeschwerden ein. Anwohner Marcel Uusvel-Amende hat die Lage dort seit geraumer Zeit beobachtet: „Ständig stürzen Radfahrer. Krankenwagen mussten schon anrücken. Autos wurden beschädigt.“ Ruft er bei der Stadt an, teile man ihm mit „alles ist absolut korrekt. Die Radfahrer sollen besser aufpassen“, kritisiert er.
Warum die anstößige Brücke dort überhaupt liegt, hat mit der angrenzenden Baustelle zu tun: Bei den Arbeiten auf dem Privatgrundstück soll eine Bachverrohrung beschädigt worden sein. Deshalb habe das Mülheimer Abwasserunternehmen SEM diese seit März 2021 per Schlauch über die Straße geführt.
Warum die Brücken-Maßnahme immer wieder verlängert wurde
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Eigentlich hätte das Problem der Rohrsanierung längst behoben werden können. Doch mehrfach musste die Schlauchbrücke und deren Absicherung seitens der Stadt angeordnet und verlängert werden. Warum? Das beschädigte Rohr könnte durch einen sogenannten Inliner abgedichtet werden, teilt die SEM auf Anfrage mit. Die Sanierung gestalte sich dennoch schwierig, heißt es bei der SEM zurückhaltend, „wir sind allerdings nur die Dienstleister“.
Laut Angaben der Stadt habe die angrenzende offene Baugrube die Arbeiten am verrohrten Bachlauf bislang nicht möglich gemacht. Die Standfestigkeit sei aber nun gegeben, „und die Kanalarbeiten können nun in Angriff genommen werden“, teilt Stadtsprecher Volker Wiebels mit. Mit dem Ende der Schlauchbrücke an der Mintarder Fahrradstraße sei in den kommenden Wochen zu rechnen.