Mülheim. Mit einem Teleskopstapler hat die Mülheimer Feuerwehr eine kranke Person aus dem dritten Stock geholt. Durchs Treppenhaus war es nicht möglich.

Mit immensem Aufwand hat die Feuerwehr Mülheim am Donnerstag, 28. Juli, eine Person ins Krankenhaus gebracht. Im Kohlenkamp in der Innenstadt wurde letztlich sogar ein Teleskopstapler mit Rettungskorb ausgefahren, um die Person aus ihrer Wohnung zu holen. Ein Teil der Ladenpassage dort musste während des Einsatzes gesperrt werden.

Wie die Feuerwehr berichtet, wurde der Leitstelle am Donnerstagnachmittag gegen 15.10 Uhr eine hilfebedürftige Person gemeldet, die ins Krankenhaus transportiert werden musste. Wie üblich, machten sich Rettungswagen und Notarzteinsatzfahrzeug auf den Weg. Die Person, die im Haus am Kohlenkamp im dritten Obergeschoss wohnt, konnte aber nicht durch das Treppenhaus getragen werden - „auf Grund der baulichen Gegebenheiten war dies nicht möglich“, so die Feuerwehr.

Spektakulärer Rettungseinsatz in der Mülheimer Innenstadt

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Daher wurde zunächst ein Löschfahrzeug und später ein Teleskopstapler mit Rettungskorb nachgefordert. Mit Hilfe dieses Spezialgeräts konnte die Person „schonend“ in Begleitung des Rettungsdienstes aus dem Fenster gehoben und vor dem Rettungswagen am Boden abgesetzt werden. Die Person wurde dann zur medizinischen Behandlung in ein Mülheimer Krankenhaus gebracht.

Einsätze wie dieser sind außergewöhnlich. Es komme aber gelegentlich vor, dass Kranke mit einer Drehleiter aus ihrer Wohnung geholt werden müssen, teilt die Feuerwehr auf Nachfrage mit. Manchmal sei das Treppenhaus einfach zu eng, häufig seien die Personen stark übergewichtig. Notfalls könne auch ein Rettungswagen für extrem schwere Personen angefordert werden, solche Fahrzeuge hat beispielsweise die Essener Feuerwehr.

Feuerwehr Mülheim hat spezielle Tragen für extrem schwere Personen

Der Mülheimer Rettungsdienst verfügt über kein eigenes Spezialfahrzeug, aber über spezielle Tragen für sehr schwere Personen. Es habe sogar schon einen Fall gegeben, da wurde zuvor ein Krankenhausbett abgeholt und der übergewichtige Mensch in einem Schwerlast-Lkw transportiert, weil er nicht in einen normalen Rettungswagen passt. „Sehr aufwändig“, so die Feuerwehr.

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Extrem übergewichtige Personen stellen nicht nur den Rettungsdienst, sondern auch Pflegeeinrichtungen vor besondere Herausforderungen. So richtet das städtische Seniorenheim Haus Gracht im Zuge seines Umbaus eine spezielle Adipositas-Abteilung mit zwölf Plätzen ein. Dort gibt es dann unter anderem stabilere Pflegebetten und breitere Türen.