Mülheim. Die Probleme der Stadt Mülheim, den Bürgern in Serviceämtern die gewünschte Leistung zu bieten, halten an. Welche Ämter besonders betroffen sind.

Ihn als Verantwortlichen stimme die Situation selbst traurig, aber „die beste Organisation kann uns im Moment nicht helfen“, drückt Stadtdirektor Frank Steinfort sein Bedauern aus, dass die Personallage in einzelnen Serviceämtern weiter derart angespannt ist, dass sich lange Wartezeiten ergeben.

Erst am Montag bildeten sich wieder Schlangen vor dem Ausländeramt. Von 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dort sei aktuell die Hälfte krank, im Urlaub, im Mutterschutz oder abkommandiert für die Aufgaben im Ukrainer-Dorf an der Mintarder Straße, so Steinfort am Dienstag.

Schlangen an Mülheims Ausländeramt reichen bis auf die Leineweberstraße

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Obwohl beim Ausländeramt keine Corona-Beschränkungen mehr für den Wartebereich gölten, reiche der Platz nicht aus. Wieder bilden sich Schlangen bis auf die Straße. Für Ausländer, die sich in der Stadt anmelden wollen, stünden aktuell in der Behörde an der Leineweberstraße nur drei Verwaltungsangestellte zur Verfügung, an der Mintarder Straße seien zwei Mitarbeiter im Dienst. Allein für die Registrierung fehlten aktuell vier Mitarbeiter.

Im Bürgeramt ist die Situation laut Steinfort nicht besser. Einerseits seien allein schon die Stellenvakanzen in der Behörde enorm. Hinzu komme, dass zahlreiche Mitarbeiter krank ausfielen, insbesondere durch Corona-Infektionen. Steinfort sieht allerdings Besserung für die kommenden Monate, wenn neue Mitarbeiter eingestellt und eingearbeitet sein sollen.

Neue Termine im Mülheimer Bürgeramt überwiegend erst wieder im September

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Bis hier aber Abhilfe geschaffen ist, müssen sich Bürger auf Wartezeiten einstellen im Meldewesen, bei Ausweis, Kfz- und Führerscheinangelegenheiten. Die bis dato vereinbarten Termine im Bürgeramt können stattfinden, sagt der Stadtdirektor. Doch wer jetzt einen Termin ausmachen wolle, den müsse man auf Termine im September vertrösten. Nur wenige tagesaktuelle Terminangebote könne das Amt machen, wenn Termine kurzfristig abgesagt würden. Der Appell an Bürger: Sie sollen bitte Termine, die sie nicht wahrnehmen wollen oder können, löschen, damit andere Bürger sie bekommen können.

Bei sehr dringenden Anliegen bittet das Bürgeramt darum, über das Online-Formular Kontakt aufzunehmen und die Dringlichkeit des Anliegens deutlich zu machen. Und Steinfort weist darauf hin, dass Privatpersonen ihre Kfz-Angelegenheiten auch online ohne Vorsprache im Amt erledigen und ihre Papiere per Post zugeschickt bekommen können. Die dafür nötige Online-Funktion des Personalausweises lasse sich ebenfalls und auch nachträglich online aktivieren.

Insgesamt bittet Steinfort die Bürger, die Wartezeiten einzukalkulieren, wenn etwa ein neuer Personalausweis für eine Reise nötig werde.