Mülheim. Die Corona-Zahlen steigen wieder an, teils fällt Pflegepersonal an Kliniken aus. Dass sich die Lage anspannt, merken auch Mülheims Krankenhäuser.

Die angespannte Corona-Lage schlägt sich auch in den Krankenhäusern nieder – sowohl auf den Stationen, auf denen wieder mehr Erkrankte mit einer Sars-Cov2-Infektion gepflegt werden müssen, als auch beim Pflegepersonal, das teils wegen einer Covid-Erkrankung ausfällt und so Löcher in die Dienstpläne reißt. Die Infektionszahlen steigen wieder merklich an, das macht sich auch in den Krankenhäusern bemerkbar – auch in den beiden Krankenhäusern der Ruhrstadt. Dort gibt es trotz recht hoher Impfquote coronabedingte Personal-Ausfälle.

In beiden Mülheimer Krankenhäusern fallen Mitarbeitende wegen Covid-Infektion aus

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„Wir verzeichnen aktuell zehn Mitarbeitende, die aufgrund einer Sars-Cov2-Infektion ausfallen“, berichtet Silke Sauerwein, Sprecherin des Evangelischen Krankenhauses in Mülheim, auf Nachfrage. Das Krankenhaus laufe aber zurzeit nach wie vor im Normalbetrieb, schildert die Sprecherin und betont: „Bislang mussten keine geplanten Operationen verschoben werden.“

Im St. Marien-Hospital stellt sich die Lage ähnlich dar. Dort befinden sich nach Aussage von Krankenhaussprecherin Katharina Landorff derzeit insgesamt sechs Mitarbeitende aus den Bereichen Ärztlicher Dienst und Pflegedienst in Isolation. „Die Versorgung unserer Patientinnen und Patienten, inklusive der Behandlungen und Operationen, ist derzeit uneingeschränkt garantiert“, schildert Landorff und verweist auf eine engmaschige Teststrategie, die dazu beitrage, im Infektionsfall schnell reagieren zu können. „Hierdurch können Mitarbeitende oft frühzeitig in Quarantäne gehen. Die Krankheitsdauer ist sehr individuell“, skizziert die Sprecherin.

Knapp 40 Covid-Erkrankte liegen derzeit in Mülheims Krankenhäusern

Auch auf den Stationen werden aktuell Erkrankte mit einer Sars-Cov2-Infektion gepflegt. Im evangelischen Krankenhaus waren es mit Stand von Mittwoch, 6. Juli, insgesamt 22 Patientinnen und Patienten. Ein Patient müsse intensivmedizinisch betreut werden, so Kliniksprecherin Silke Sauerwein.

Mit Blick auf die steigenden Infektionszahlen sagt Katharina Landorff vom St. Marien-Hospital: „Wir sehen die Entwicklung auch in unserem Haus: Nachdem wir eine längere Zeit eine abnehmende Anzahl an stationären Covid-Patienten verzeichnen konnten, befinden sich derzeit wieder 16 Patientinnen und Patienten mit einer Sars-Cov2-Infektion in stationärer Behandlung, wovon eine Person auf der Intensivstation versorgt wird, aber nicht invasiv beatmet werden muss.“

Mülheimer St. Marien-Hospital verschärft Besuchsregelung

Am St. Marien-Hospital sind in dieser Woche die Vorgaben fürs Betreten des Krankenhauses verschärft worden, zusätzlich zum Nachweis eines negativen Schnelltestes. „Wir sind wieder zur FFP2-Maskenpflicht für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie für Besucherinnen und Besucher und soweit möglich auch für Patientinnen und Patient zurückgekehrt“, verdeutlicht Sprecherin Landorff und erklärt: „Dies ist ein vorsorglicher Schritt. Hintergrund ist die aktuelle Entwicklung, dass die Covid-Infektionen in der Reisezeit wieder zunehmen und außerdem auch die Ausbreitung des besonders infektiösen Omikron-Subtyps BA.5. Wir sind sicher, dass wir mit bedachtem Handeln und Maßnahmen, wie schon so häufig seit März 2020, auch durch diese Zeit kommen werden.“

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Am Evangelischen Krankenhaus in Mülheim gelten nach Angaben der Pressesprecherin Silke Sauerwein weiterhin die bestehenden Regelungen: Patientinnen und Patienten dürfen dort montags, mittwochs und samstags zwischen 15 und 18 Uhr für eine Stunde von maximal einer Person pro Tag besucht werden.

Voraussetzung fürs Betreten der Klinik-Gebäude ist neben einem tagesaktuellen Schnelltest, der von einer anerkannten Teststelle durchgeführt wurde, das Tragen eines medizinischen Mund-Nase-Schutzes. Das müsse für Patienten und Besucher nicht zwingend eine FFP2-Maske sein, betont die Sprecherin. Wohl aber die Mitarbeitenden seien gehalten, FFP2-Modelle zu tragen. So hoffe man, sagt Sauerwein, sowohl Patienten und Patientinnen als auch Mitarbeitende so gut wie möglich vor einer Infektion zu schützen.