Mülheim. Weil der Mülheimer SWB an der Oberhausener Straße Arztpraxen schafft, muss die Talentwerkstatt gehen. Doch Alternativen sind schwer zu finden.

Vor rund sechs Jahren – mitten in der Zeit großer Flüchtlingsbewegungen – startete die Styrumer Talentwerkstatt mit Fahrradreparatur, Nähwerkstatt, Sprachangeboten und Frauencafé. Geflüchtete fanden hier eine gesellschaftliche Aufgabe, Menschen kamen günstig an funktionierende Fahrräder. In Corona-Zeiten boomte die Einrichtung. Doch nun kündigt der Hauseigentümer SWB zum Jahresende die Räume. Steht die Einrichtung nun auf der Straße?

Denn neue geeignete Räume zu finden, ist für das Centrum Bürgerschaftlichen Engagement (CBE), das die Talentwerkstatt betreibt, keine leichte Aufgabe. Das liegt an dem besonderen Service, den die Fahrradwerkstatt mit ihren auch sozialen Angeboten als Treff und Bildungsort bisher an der Oberhausener Straße 192 erfüllt hat. Und auch weiterhin fortsetzen will.

Styrumer Talentwerkstatt ist während der Corona-Pandemie stark genutzt worden

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„Die Fahrradwerkstatt wurde in Coronazeiten unglaublich gut besucht, die Nähwerkstatt platzte aus allen Nähten. Es ist auch ein gern genutzter sozialer Ort. Wir brauchen deshalb passende große Räume, in denen die Sachen stehenbleiben können und man nicht immer wegräumen muss. Wir müssen aber auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar sein“, macht Michael Schüring, Geschäftsführer des CBE, die Anforderungen an eine neue Stätte deutlich. Und: Eine Nähe zur Willy-Brandt-Schule – mit der man kooperiert – sei ebenso wichtig.

Doch bislang ist eine solche Stätte in Styrum schwer zu finden. Und wegziehen will man nicht. Auch die Soziale Wohnungsbaugesellschaft (SWB) betont, dass ihr der Fortbestand der Talentwerkstatt „am Herzen“ liege. Für die aktuellen Räume der Werkstatt allerdings hat die SWB andere Pläne. Sie werden für eine Gemeinschaftspraxis benötigt, man wolle hier ein „medizinisches Zentrum für Styrum“ schaffen.