Mülheim. In Mülheim räumen jährlich immer mehr Menschen auf. Dennoch bleibt die Natur verdreckt. Was in Mülheim schon alles gefunden wurde.

Wilde Müllkippen mitten in der Natur, verdreckte Parks, zugemüllte Spielplätze – in Mülheim gibt es kaum mehr Ecken, an denen die Verdreckung der Stadt nicht sichtbar wird. Immer mehr vor allem auch private Initiativen, versuchen mit Sammelaktionen dagegen anzugehen. Was sie mittlerweile alles gefunden haben.

Als sich die Mitglieder der ersten solidarischen Landwirtschaft (Solawi) im Februar zu einer ihrer ersten gemeinsamen Aktionen trafen, waren sie nicht nur angewidert vom ganzen Müll, der sich an den Wegesrändern und in Gebüschen gesammelt hatte, sondern für einen kurzen Moment auch euphorisiert.

Mülheim: Tresor enthält chinesisches Kleingeld und ein rätselhaftes Notizbuch

Ein aufgebrochener Tresor mit chinesischem Kleingeld und einem Notizbuch voller Daten und Zahlen gehört wohl zu den skurrilsten Funden Mülheimer Müllsammlerinnen und Müllsammler. Welche Geschichte wohl dahintersteckt?

Und wem gehört der komplette Satz Autoreifen inklusive Felgen, den die Mitglieder des im vergangenen Jahr gegründeten Mountainbike-Vereins Trailriders Ruhr im März fanden? „Es ist immer wieder unglaublich, was Leute alles in den Wald schmeißen“, verkündete der Club hinterher via Instagram.

Ein Kicker-Tisch steht im Mülheimer Wald

Ein Kühlschrank, ein Fernseher, eine Ölwanne aus Kunststoff und eine Europalette gehörten zu den Fundsachen auf der Mülheimer Heimaterde, als die Siedlervereinigung erstmals nach Corona wieder in ihrem Viertel saubermachte. Sperrige Stücke also, die mit voller Absicht in die Natur gebracht worden sein müssen, anstatt sie ordnungsgemäß zu entsorgen.

Regenschirme, Jacken, Fußbälle, Teppiche, Dachpappen, Sprühflaschen, Erste-Hilfe-Kästen … Die Liste der wundersamen Müllfunde allein aus den vergangenen Monaten ist lang. „Die Kollegen berichten mir von Solariumröhren, einer Kiste voller Puzzleteile und einem Kicker mitten im Wald“, ergänzt Pressesprecherin Jennifer Schakau die skurrilsten Funde der Mülheimer Entsorgungsgesellschaft.

5000 Mülheimerinnen und Mülheimer räumen jährlich auf

Die MEG veranstaltet im Oktober die zweitägige Aktion „Mülheim räumt auf“. Auch an allen 363 restlichen Tagen bietet die Entsorgungsgesellschaft an, bei Sammelaktionen zu unterstützen. Mittlerweile gibt es eine Reihe von sogenannten „Clean-ups“ verschiedenster Institutionen, auch viele Vereine haben das gemeinschaftliche Aufräumen für sich entdeckt.

„Mittlerweile melden sich rund 5000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer jährlich“, sagt Jennifer Schakau. Interessierte Kindergärten, Schulen, Vereine oder Unternehmen können sich bei der MEG-Abfallberatung (99 66 00 oder buergerservice@mheg.de) melden. Abfallsäcke und Handschuhe werden kostenlos zur Verfügung gestellt. An vereinbarten Sammelpunkten holt die MEG den Abfall ab, um ihn fachgerecht zu entsorgen.