Mülheim. An zwei Tagen streiften bei „Mülheim räumt auf“ über 4000 Kinder und Erwachsene mit Müllsäcken durch die Stadt, um wilden Unrat einzusammeln.
An der stadtweit größten Aufräumaktion beteiligen sich in diesem Jahr fast so viele Mülheimer wie nie. Sie sammeln Zigarettenkippen, Plastikverpackungen oder Glasscherben von Gehwegen und aus aus Gebüschen im ganzen Stadtgebiet.
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Die Sechstklässler am Gymnasium Heißen machten am Freitag den Anfang und sammelten bei „Mülheim räumt auf“ zahlreiche Säcke Müll aus der Umgebung ein. An zwei Tagen hat die Mülheimer Entsorgungsgesellschaft (MEG) wieder zu der Aktion aufgerufen. Freitag und Samstag räumten die Teilnehmer im gesamten Stadtgebiet auf. Seit 17 Jahren organisiert die MEG die Aktion, an der in diesem Jahr 4111 Menschen mitmachen. „Das ist eine der höchsten Teilnehmerzahlen, die wir je hatten“, freut sich MEG-Sprecherin Jennifer Schakau und nennt dies den „Greta- und Fridays-for-Future-Effekt, von dem wir profitieren.“
Kinder sammeln Glasflaschen und Plastikverpackungen ein
Beworben haben sich 121 Schulklassen aus 28 Schulen sowie 13 Kindergärten. Aber auch viele privat-organisierte Gruppen, Vereine und Firmen machten mit und trafen sich in Gruppen, um gemeinsam Müll in ihrer Umgebung einzusammeln. Denn davon gibt es leider genug: „Wir haben Flaschen aus Glas gefunden, viel Plastik und Kunststoff“, sagen Sarah (12) und Louisa (11), die die sechste Klasse des Gymnasiums Heißen besuchen. Die Schule macht seit Anfang an jedes Jahr mit bei der Aktion. Nur im vergangenen Jahr musste „Mülheim räumt auf“ wegen Corona ausfallen.
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Dafür ist die Motivation nun umso größer. „Wir sind unseren Schulweg und die Umgebung abgelaufen und haben dort auch ziemlich viele Zigarettenkippen oder Kaugummi-Papiere eingesammelt“, sagen Sarah und Louisa. Auch Dinge wie Wahlplakate oder eine große Plastikbox seien dabei gewesen. Unverständlich für die Schülerinnen, wie man solche Dinge einfach achtlos in die Natur werfen könne.
Mülheimer Aktion soll Bewusstsein für die Problematik schaffen
Die MEG holte die pinken Säcke an fast 50 Sammelplätzen ab. „Wir rechnen mit einer durchschnittlichen Sammelmenge von etwa 3 bis 3,5 Kilo pro Teilnehmer“, so Jennifer Schakau. Macht am Ende über zwölf Tonnen wilder Müll. Aber wie nachhaltig ist die Aktion? „Natürlich bekommen wir ein Feedback von den Teilnehmern, die uns aufzeigen, wo mögliche Problemschwerpunkte sind. Diese haben wir dann auch nach der Aktion auf dem Schirm.“ Vor allem aber schaffe die Aktion ein Bewusstsein für die Problematik achtlos weggeworfenen Mülls.