Mülheim. Leidet der neue Mülheimer Spielplatz auf dem Dudel etwa an seinem großen Erfolg? Kaum eingeweiht, gibt’s Unmut über eine starke Vermüllung.
Auf den ersten Blick scheint alles normal auf dem neuen Spielplatz auf dem Dudel am Mittwochnachmittag: lachende Kinder, quatschende Eltern. Aber auch das: herumliegende Corona-Masken, Plastikverpackungen, Glasflaschen, Taschentücher, Pappbecher. Auch normal – bestätigen Eltern, die aus Essen zu Besuch sind. Doch vor Tagen sah die Lage noch ganz anders aus.
Von „massiver Vermüllung“ war vergangene Woche in verschiedenen Mülheimer Facebook-Foren die Rede, von Trinkpäckchen, Essensresten, Windeln bis hin zu Hundekot auf dem blauen, weichen Belag. „Schade mit dem Müll“, heißt es da etwa, „meine Tochter wollte da nicht mehr spielen“. Dabei ist der sehr aufwendig gestaltete Spielplatz enorm gut angekommen und gerade einmal drei Wochen alt.
Emsige Debatte um Verursacher: Vögel, Marder – oder doch der Mensch?
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Über die Ursachen wird emsig debattiert: Sind vielleicht die Mülleimer zu klein und deshalb schnell voll, haben Vögel und Marder den Müll herausgepickt und verteilt? „Das nennt man Menschen, denen es völlig egal ist“, entgegnet ein verärgerter Facebook-Nutzer. Und ein anderer schlägt vor: „Man kann seinen Müll auch einfach mal einstecken und schauen, wo auf dem Nachhauseweg noch ein Mülleimer frei ist.“
„Das ist ein allgemeines Problem“, sagt eine Mutter aus Essen bei einer Stippvisite am Mittwochnachmittag. Oft seien es Jugendliche, die „etwas hinterlassen“. Sichtbar ist ebenso: An den Mülleimern am Platz – die durchaus üppig vorhanden sind – kann es nicht liegen, denn die sind kaum gefüllt.
Der Spielplatz ist beliebtes Ausflugsziel: Bis zu 120 Kinder gleichzeitig gezählt
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Leidet der Spielplatz etwa am großen Erfolg? „Er ist stark frequentiert“, erläutert Stadtsprecher Volker Wiebels, vor allem von Schulklassen, die ihre Ausflüge vor den Ferien hierhin machen. Bis zu 120 Kinder gleichzeitig sollen neulich auf der Fläche in den Ruhranlagen gezählt worden sein. Und oft seien die wohl nicht immer dazu „erzogen“, ihren Müll auch an richtiger Stelle zu entsorgen.
Allein sieben Mülleimer habe die Stadt extra auf der Spielfläche verteilt, dazu kommen vier im 80-Meter-Radius der Anlage. Die würden drei Mal in der Woche „turnusmäßig“ geleert, bei Bedarf auch täglich. „Uns fehlt aber das Personal, jedes Tetrapack sofort wegzuräumen“, macht der Stadtsprecher deutlich. Man beobachte jedoch die Situation weiterhin genau.