Mülheim. Rund 50 Geflüchtete aus der Ukraine konnten jetzt in Mülheim in Wohnungen umziehen. Worum es im städtischen Krisenstab aktuell außerdem ging.

Rund 1400 Menschen, die aus der Ukraine geflüchtet sind, sind aktuell bei der Stadt Mülheim registriert. Bei der Unterbringung verzeichnet der Krisenstab derzeit einen Puffer, die Harbecke-Halle muss als Notunterkunft noch nicht zum Einsatz kommen. Ein Überblick zu dem, was der städtische Krisenstab besprochen hat.

Exakt 1435 Menschen aus der Ukraine, darunter 507 Minderjährige, sind derzeit bei der Ausländerbehörde in Mülheim erfasst. 318 von ihnen sind laut Ukraine-Krisenstabs-Leiterin Dr. Daniela Grobe im Flüchtlingsdorf auf dem ehemaligen Kirmesplatz an der Mintarder Straße untergebracht. „Dort ist die Belegung etwas runtergegangen, wir haben dort im Moment 70 freie Betten“, skizziert die Sozialdezernentin. Dass die Flüchtlingsunterkunft in Saarn aktuell über ein wenig Platz-Puffer verfügt, hängt laut Krisenstabsleiterin auch damit zusammen, dass etwa 50 Geflüchtete kürzlich in insgesamt 13 Wohnungen umziehen konnten.

50 Wohnungen für Geflüchtete sollen in Mülheim zeitnah bezugsbereit sein

Zudem seien 50 weitere Wohnungen, darunter 36 vom SWB im Quartier an der Filchnerstraße und am Amundsenweg, absehbar bezugsfertig. „In der kommenden Woche können diese voraussichtlich eingerichtet werden“, so Grobe. Rund 150 Menschen könnten dort ein Zuhause auf Zeit finden.

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Daher müsse die Harbecke-Halle im Moment auch noch nicht als Notunterkunft zum Einsatz kommen. Die Situation aber bleibe dynamisch, die Notwendigkeit, in der Sporthalle Geflüchtete unterzubringen, könne sich ergeben, so Grobe, die mit Blick auf die Harbecke-Halle als Ausweichmöglichkeit betont: „Wir haben jetzt das Gefühl, gut vorbereitet zu sein und den geforderten Konsens erfüllen zu können.“

338 Geflüchtete sind derzeit in Mülheim in städtischen Einrichtungen untergebracht

Mit acht alleinreisenden Männern, die in der Unterkunft am Klöttschen wohnen, und einem Familienverbund aus zwölf Personen, die an der Oberheidstraße untergebracht sind, beherberge die Stadt aktuell 338 Menschen in den städtischen Unterbringungen, schildert Dr. Daniela Grobe und unterstreicht: „Die Aufnahmeverpflichtung nach dem Flüchtlingsaufnahmegesetz für Mülheim liegt derzeit bei 137. Diese Zahl bezieht sich grundsätzlich auf alle Geflüchteten, egal welcher Nationalität. Aktuell haben wir eine Erfüllungsquote von 93 Prozent.“

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War der überwiegende Teil der Geflüchteten zu Beginn des Krieges davon ausgegangen, so schnell wie möglich wieder in die ukrainische Heimat zurückzukehren, so wandele sich nun die Perspektive, hat Sozialdezernentin Grobe von den Betreuenden im Flüchtlingsdorf erfahren. „Viele richten sich nun aufs Bleiben ein. Deshalb geht unser Blick in der Verwaltung nun auch mehr und mehr auf Integration, etwa dahin, welche Berufsgruppen wir hier in Mülheim unter den Geflüchteten haben.“