Mülheim. Die Mülheimer Jugend kann beim Schreibwettbewerb „Krieg und Krise“ die eigene Perspektive erzählen. Am Ende gibt es ein Buch. Was erlaubt ist.

Als die Idee zum jungen Schreib- und Zeichenwettbewerb aufkam, sollte es eigentlich nur um Corona gehen, so Merit Tinla, Grundschullehrerin und Teil des Mülheimer Krisen-Managements. Doch dann kam der Ukraine-Krieg hinzu. Jetzt findet der Schreib- und Zeichenwettbewerb unter dem Motto „Krieg und Krise“ statt. Er richtet sich an junge Menschen von neun bis 22 Jahren und will persönliche Geschichten aus Mülheim sammeln.

„Viele Jugendliche haben während Corona ihr Abitur gemacht und in der Zeit viel Komisches erlebt. Diese Anekdoten wollen wir festhalten“, so Tinla. Erlaubt ist, was Spaß macht. Egal, ob als Text, Cartoon oder Zeichnung – Hauptsache, es kann digital verschickt werden. Dabei ist Raum für alles, was in den vergangenen Monaten oder Tagen beschäftigt hat: lustige Geschichten, nachdenkliche Geschichten, traurige Geschichten, Geschichten, die Mut machen oder Geschichten, die Danke sagen.

Mülheim: Was ist Merkwürdiges während Corona passiert?

Merit Tinla sammelt die Beiträge der Mülheimer Jugend.
Merit Tinla sammelt die Beiträge der Mülheimer Jugend. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

„Wir wollen nicht nur traurige Themen haben“, betont Merit Tinla. Immerhin seien in der Corona-Pandemie auch komische Situationen entstanden. „Meiner Tochter wurden die Vorabi-Klausuren in einem Eimer aus dem dritten Stock heruntergelassen“, erzählt Tinla „So etwas Skurriles wäre vor der Pandemie unvorstellbar gewesen“, ergänzt sie mit einem Lachen. Ziel sei es, am Ende ein breites Bild der vergangenen Jahre zeigen zu können.

Dabei soll der Schreibwettbewerb zwei Dingen dienen. „Das Buch soll später eine Art Corona-Gedächtnis werden. Was passiert ist, sollte erhalten werden“, erklärt Tinla. Aber die Jugend soll sich wortwörtlich alles von der Seele schreiben. „Wir wollen die Gelegenheit geben, das Erlebte in Worte zu fassen. Es hilft bei der Verarbeitung, alles einmal zu Papier zu bringen“, so ihr Kollege Harald Karutz.

Mülheimer Jugend kann Geschichte schreiben

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Die Einsendungen werden von einer Fachjury bewertet und ausgewählt. Die schönsten Beiträge werden gesammelt in einem Buch veröffentlicht. „So bekommen Jugendliche die Möglichkeit, ihre Erfahrungen der Krise zu zeigen und selbst ein Stück Geschichte mitzuschreiben“, erklärt Tinla. Natürlich erhalten die Kinder der ausgewählten Beiträge ein Exemplar, stellt sie klar.

Dafür ist bis zum 24. Juni Zeit. Die Einreichung erfolgt per Mail an merit.tinla@muelheim-ruhr.de im word- oder pdf-Format bzw. als jpg. Auf der Website der Stadt Mülheim finden sich weitere Informationen. https://muelheim.ruhr/Schreib-und-Zeichenwettbewerb-zum-Thema-Krise-und-Krieg