Mülheim. Erst die Pandemie und nun noch der Ukraine-Krieg. Krisenbewältigung ist aktuell ein wichtiges Thema. In Mülheim soll ein neues Projekt helfen.
Erst galt es die Schwierigkeiten einer anhaltenden Pandemie zu bewältigen und jetzt den Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen Folgen und Ängste. Wir befinden uns in einer Zeit, die von Krieg und Krisen geprägt ist. Doch niemand muss Krisen in Mülheim alleine durchstehen und bewältigen, das ist die Botschaft der Veranstaltungsreihe „Leben, lernen, helfen – in Zeiten von Krieg und Krise“, die das Netzwerk Psychosoziale Krisenbewältigung zusammengestellt hat.
„Wir haben uns gefragt, wie wir Mülheim so gut wie möglich durch die Krise bringen können“, sagt Harald Karutz, Diplom-Pädagoge und Notfallseelsorger. Gemeinsam kam das Team auf die Idee mit den verschiedenen Themenabenden. Sie sind alle kostenlos und ohne Anmeldung. Eine feste Zielgruppe hätten sie dabei nicht im Sinn gehabt. „Wir wollen einfach alle ansprechen, die sich mit Krieg und Krisen beschäftigen.“
Mülheim: Aus Krisen lernen, wie geht es weiter?
An den Abenden geht es unter anderem um das Erleben der Ereignisse, um Hintergrundinformationen, Hilfetipps und Resilienz – aber auch um philosophische Betrachtungen zu Krieg und Krise. Bei der Auftaktveranstaltung am 10. Mai spricht der Psychotherapeut Thomas Dahm über Belastung, Stress und Trauma. Was bedeutet Trauma und wie kann den Betroffenen geholfen werden? Eine Woche später spricht Dahm über das Thema „Gut auf sich aufpassen: Psychohygiene für Ehrenamtliche“.
Man kann aber auch aus der Vergangenheit lernen, ist sich Karutz sicher. Am 21. Juni werden etwa Seniorinnen und Senioren über den Zweiten Weltkrieg sprechen und darüber, wie sie die Kriegs- und Nachkriegszeit in Mülheim erlebt haben. „Wir wollen darüber reden, wie wir in dieser Zeit gesund bleiben und auf uns aufpassen können“, sagt Karutz. „Aber auch, was wir aus den aktuellen Krisen lernen können. Wie kann die Gesellschaft daran wachsen?“ Mit diesem Thema wird der Notfallseelsorger die Themenreihe am 12. Juli unter dem Motto „Aus Krisen lernen: Wie geht es weiter?“ abschließen.
Niemand soll in Mülheim allein mit Sorgen sein
Karutz setzt in der Reihe vor allem auf den Austausch mit den Besuchenden. An jedem Dienstagabend werde es zunächst einen Teil mit eingeladenen Fachleuten geben, aber „danach möchten wir gemeinsam diskutieren und uns über die Schwierigkeiten austauschen“. Die klare Botschaft: „Keiner ist mit seinen Sorgen allein“, so Karutz. Weitere Infos und alle Termine finden sich auf der Seite der Stadt.