Mülheim. Homeschooling, Lockdown, Hybrid-Unterricht: In der Pandemie haben sich die Schulnoten verschlechtert. Mülheims CBE will helfen, braucht aber Geld.
Schülerinnen und Schüler haben es schwer: Seit der Corona-Pandemie haben sich bei vielen die Noten verschlechtert. Vor allem sozial benachteiligte Kinder leiden unter großen Lernrückständen. „Die letzten zwei Jahre waren völlig verrückt. Es gab keine normale Schulbildung und die Ausmaße sehen wir jetzt erst“, sagt Michael Schüring, Geschäftsführer des Centrums für bürgerliches Engagement, kurz CBE.
Um betroffenen Schülern zu helfen, hat das CBE einen Plan geschmiedet. Ab dem Sommer soll es in Mülheim kostenlose Förderangebote geben. Dazu braucht der ehrenamtliche Verein allerdings Spenden. „Die Kommunen können die sozialen Probleme nicht alleine lösen. Wir brauchen Bürger, die sich engagieren“, so Schüring.
Was das Centrum für bürgerliches Engagement für Schüler in Mülheim plant
Geplant ist ein langfristiges Projekt für Schüler, die besonders unter der Corona-Pandemie leiden. „Wir wollen betroffene Schulen unterstützen und überlegen derzeit eifrig, was wir tun können“, erzählt Geschäftsführer Schüring. Es sei zum Beispiel eine Lese- und Lernförderung angedacht, in der die Schüler einzeln betreut werden. Auch die digitale Kompetenz von Kindern soll geschult werden.
Wie das Projekt konkret aussehen soll, ist bislang unklar. Das ist abhängig davon, wie viele Spendengelder zusammenkommen. „Wir haben immer ganz viele Ideen. Aber manchmal haben wir nach ein paar Monaten kein Geld mehr für das jeweilige Projekt. Das möchten wir gerne vermeiden“, erläutert Schüring.
Der CBE Förderkreis hat einen neuen Vorstand. Die Schatzmeisterin hilft seit 20 Jahren
Seit mehr als 20 Jahren setzt sich das CBE für soziale Projekte in der Stadt ein. Zahlreiche Hilfsangebote wurden schon auf den Weg gebracht - ob für Nachbarn, Senioren, Flüchtlinge oder Schüler. Vor mehr als zehn Jahren kam der CBE Förderkreis hinzu, für den kürzlich ein neuer Vorstand gewählt worden ist. Das Team besteht aus drei Leuten.
Vorstandsvorsitzender Wolfgang Lehmann und Stellvertreter Guido Brücker sind dafür zuständig, Spenden zu akquirieren. Sie betonen: „Wir haben in der Pandemie gelernt, dass man sich nicht nur auf die Kommunen verlassen kann. Wir müssen selbst anpacken.“ Um die Finanzen und die Verwaltung kümmert sich Marlies Diedrich. Die 79-Jährige engagiert sich seit rund 20 Jahren im Verein, also fast seit Anbeginn. Für sie ist es eine Herzensangelegenheit. „Das erfüllt mein Leben. Ohne das CBE wäre meine Rentenzeit viel zu langweilig“, sagt die Schatzmeisterin, die früher ein Bauunternehmen geleitet hat - und lacht.