Mülheim. Bereits zum 14. Mal lud der Kulturbetrieb zum Kulturtag der Grundschulen ein. 250 Schüler aus acht Mülheimer Grundschulen präsentierten sich live.
Rund 250 Grundschülerinnen und -schüler ließen den Ringlokschuppen krachen. Bei freiem Eintritt präsentierte die bunte Schülerschar ein abwechslungsreiches Programm von Kindern für Kinder – und deren (Familien-)Fans, die zahlreich erschienen sind.
Ein Bienenstock, der auf einen Ameisenhaufen fällt, ist nichts gegen das Gewusel und Gewimmel an jungen Akteuren und Publikum, das den Ringlokschuppen zum Brodeln bringt. Bei genauerem Hingucken lässt sich ein generalstabsähnlicher Plan von der Verantwortlichen Barbara Schmidt erkennen, die als Schnittstelle zwischen Schulen und professionellem Veranstaltungsort sowie als Moderatorin auftritt.
Der Spaß steht im Vordergrund
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Spaß soll es machen, sagt Schmidt, und genau das gelingt hervorragend, wenn zum Beispiel Beethovens Ode an die Freude mit Schulranzenpercussion gesungen wird. Allerdings nicht mit Schillers Originaltext, sondern dem von Oliver J. Ehmsen: „Viele Länder, viele Kinder, alle wollen glücklich sein. Kommt, wir stimmen miteinander jetzt in diese Hymne ein. Für den Frieden, für die Liebe, Freiheit und Gerechtigkeit, ein Europa für uns alle, heute, morgen, jederzeit.“ Das begeisterte Publikum stimmt gerne mit ein. „Ein sehr anrührender Moment“, gesteht Barbara Schmidt.
Respekt den Akteuren, denn was sie an Kondition, Gedächtnis, aber auch Konzentrationsfähigkeit beweisen, ist atemberaubend. Ob cheerleaderähnliche Akrobatik – Spagat als Hebefigur etwa – oder abwechslungsreiche Tanzchoreographie, mal synchron, dann wieder fantastisch individuell: Die Grundschulkinder werden zu Recht vom aufmerksamen Publikum beklatscht und angefeuert.
Verantwortliche Schmidt zeigt sich zufrieden
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Bezaubernd, wenn der Erstklässler Oskar, verkleidet als Pirat, sich als Nummerngirl beim musikalischen Wettstreit hervortut. Seine Schilder kündigen die jeweilige Disziplin an, aber auch den Einmarsch und Ausmarsch zum Radetzkymarsch. Mitklatschen wird zum absoluten Vergnügen.
Barbara Schmidt zeigt sich mehr als zufrieden über die Vorführungen der Martin-von-Tours-Schule, der GSG Brüder Grimm, Sunderplatz (zweimal vertreten), Zunftmeisterstraße, Filchnerstraße, Schildberg, Krähenbüschken sowie der Katharinenschule (ebenfalls zweimal).
Jedes Kind erhält ein Erinnerungsstück
Ganz wichtig sind Schmidt, dass es keine Leistungsschau ist, sondern pures Vergnügen am kulturellen Miteinander. Genau darum gibt es auch Programmhefte, damit jedes Kind eine Erinnerung an seinen – womöglich ersten – Bühnenauftritt mit nach Hause nehmen kann. „Deshalb ist jeder Name jedes Kindes, das auftritt, auch aufgeführt.“
Die Freude aller Aktiven, die von der Bühne bis in den voll besetzten Zuschauerraum schwappt, lässt sich nur auf eine Weise interpretieren: Wer hier mitgemacht hat, will es unbedingt erneut tun. Nächstes Jahr gibt’s die nächste Chance dazu. Alle können sich schon jetzt darauf freuen.