Mülheim. Der Verein „Solidarität in Mülheim“ verteilt täglich warmes Essen an Bedürftige aus Mülheim. Jetzt übernimmt ein anderer Mülheimer Verein.

Bei „Solidarität in Mülheim“ stehen jetzt die Kochlöffel still. So verkündete es der Verein via Facebook. Seit rund drei Jahren versorgt „Solidarität in Mülheim“ wohnungslose Menschen mit einer warmen Mahlzeit. Erst zwei Mal pro Woche, mittlerweile täglich, jeden Abend am Mülheimer Hauptbahnhof. „Es wird komisch werden, keine Personalplanung mehr, kein Kochen mehr, das Vereinsleben ruht“, heißt es auf Facebook weiter.

Doch der Grund ist sehr erfreulich, bestätigt auch der Gründer und Erste Vorsitzende Sascha Prandstetter. Der Marokkanische Kultur und Sportverein übernimmt in den kommenden Wochen, in der Zeit des muslimischen Fastenmonats Ramadan, die Essensausgabe. Über diese interkulturelle Zusammenarbeit zeigt sich Prandstetter besonders glücklich. „Muslime sind während des Ramadan angehalten, Gutes zu tun. Schon im vergangenen Jahr wurden wir vom Vorsitzenden Ahmed Gassa und seinem Team unterstützt.“

Bedürftige Mülheimer erhalten arabische Spezialitäten

Auch interessant

Ein paar Mal hatte der Marokkanische Kultur und Sportverein arabische Spezialitäten aufgetischt und schon im letzten Jahr versprochen, 2022 einen ganzen Monat für Entlastung sorgen zu wollen. „Das Essen kam super gut an und ist eine willkommene Abwechslung zu unserer europäischen Küche.“

Dabei waren Prandstetter noch weitere Besonderheiten aufgefallen. „Wir machen das immer recht pragmatisch, Tisch wird aufgestellt, Töpfe drauf, und dann geht los. Im vergangenen Jahr wurden Tischdecken rausgeholt, dekoriert. Das war schon etwas Besonderes für die Kunden.“

Gassa: „Solidarität hat keine Herkunft und keine Religion“

Ahmed Gassa freut sich darauf, „Solidarität in Mülheim“ entlasten zu können. „365 Tage im Jahr, das ist einfach zu viel. Der Verein verdient Urlaub!“ Helfende Hände werden aktuell noch gesucht. Ein paar Termine seien noch frei. Gassa ist wichtig: „Wir wollen ein Zeichen setzen, Solidarität hat keine Herkunft und keine Religion. Alle sind willkommen!“

Daher stehe das Projekt auch unter dem Namen „Ramadan zählt – Wir alle sind Mülheim“. Wer es in den kommenden Wochen noch durch Kochen, Lebensmittel oder Spenden unterstützen will, kann sich bei Ahmed Gassa per Mail an: mksvmh@web.de melden.