Mülheim. Hoher Besuch für die Friedrich-Wilhelms-Hütte: Bundeskanzler Olaf Scholz hat sein Kommen angekündigt. Was den Kanzler in Mülheim erwartet.
Hohen Besuch erwartet am Samstag die Friedrich-Wilhelms-Hütte: Bundeskanzler Olaf Scholz hat sein Kommen angekündigt. Damit empfängt das Mülheimer Traditionsunternehmen innerhalb eines halben Jahres zum zweiten Mal einen hochrangigen politischen Gast. Erst vor einigen Monate hatte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Hütte besichtigt.
Für den Samstagvormittag hat Olaf Scholz (SPD) sein Kommen angekündigt. Dann wird der Bundeskanzler die FWH Stahlguss GmbH besuchen. Auf dem Programm stehen eine Gesprächsrunde zwischen dem Bundeskanzler und Vertretern des Mülheimer Unternehmens sowie ein Rundgang durch die Gießerei an der Friedrich-Ebert-Straße. Dort wird Scholz Einblicke erhalten in den Fertigungsprozess innerhalb der riesigen Hallen, in denen bis zu 1600 Grad heißer Stahl fließt.
Im September war Bundespräsident Steinmeier bei der Mülheimer Hütte zu Gast
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Erst Ende September vergangenen Jahres waren Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender bei der Friedrich-Wilhelms-Hütte zu Gast gewesen. Anlass war damals, den 60. Jahrestag des deutsch-türkischen Anwerbe-Abkommens zu würdigen. Bei der mehr als 200 Jahre alten Hütte sind zahlreiche Nachkommen damaliger Gastarbeiterfamilien beschäftigt.
Steinmeier und Büdenbender hatten bei ihrem Besuch das Gespräch mit den Nachfahren der einst im Ausland angeworbenen Arbeiter gesucht. Steinmeier hatte sein Augenmerk auch auf die wechselvolle Geschichte der Hütte gelegt, die immer wieder vor Umbrüchen stand.
Aktuell sieht sich der Traditionsbetrieb als energieintensives Unternehmen klimatechnischen Herausforderungen gegenüber. Doch bereits jetzt nutze der Betrieb zu 60 Prozent regenerative Energien und verzichte komplett auf fossile Brennstoffe, hieß es aus dem Unternehmen.
Stahlguss-Betrieb der Friedrich-Wilhelms-Hütte war übernommen worden
Wegen massiver Umsatzeinbrüche durch die Corona-Pandemie hatten die Friedrich-Wilhelms-Hütte Eisenguss GmbH sowie die Friedrich-Wilhelms-Hütte GmbH im Sommer 2020 jeweils ein Schutzschirmverfahren gestartet, um eine Restrukturierung möglich zu machen. Als Ergebnis dessen schloss die Hütte ihre traditionsreiche Eisengießerei, 235 Mitarbeiter mussten den Betrieb verlassen. CE Capital Partners, eine Hamburger Beteiligungsgesellschaft, hatte den Geschäftsbetrieb des Mülheimer Herstellers von Stahlgussprodukten sowie die zugehörige Verwaltungs-GmbH im Herbst 2021 übernommen.
Zuletzt verzeichnete man bei der FWH Stahlguss GmbH eine gute Auftragslage, auch angesichts der kriegerischen Auseinandersetzung in der Ukraine, die der Aufrüstung Aufmerksamkeit einbringt. Die FWH ist Zulieferin auch für die Rüstungsindustrie und produziert etwa spezielle Stahlgussteile für den Schützenpanzer Puma.
Bundeskanzler Scholz besucht neben Mülheim am Samstag auch das Projekt InnovationCity der Stadt Bottrop und informiert sich über klimagerechten Stadtumbau.