Mülheim. Bei der Patientenveranstaltung „Doc-Treff“ geht es um die Schaufensterkrankheit. Chefarzt Dr. Stehr erklärt, warum die Erkrankung gefährlich ist.

Nach längerer Coronapause lädt das Doc-Net Mülheim wieder zu seiner Patientenveranstaltung in die Evangelische Familienbildungsstätte (Scharpenberg 1 b) ein. Am kommenden Mittwoch, 6. April, geht es um 18 Uhr beim „Doc-Treff“ um die sogenannte „Schaufensterkrankheit“, eine Durchblutungsstörung der Beine. Als Referenten konnte das Netzwerk der niedergelassenen Mülheimer Ärztinnen und Ärzte Dr. Alexander Stehr gewinnen. Der Eintritt ist frei.

Privatdozent Dr. Stehr ist der Chefarzt der Gefäßchirurgischen Klinik, des Gefäßzentrums am Evangelischen Krankenhaus Mülheim. Er ist unter anderem Spezialist für die Behandlung der „Peripheren Arteriellen Verschlusskrankheit“ (PAVK), wie Ärzte die Schaufensterkrankheit nennen. Bei gestörter Durchblutung der verengten Beinarterien kommt es zu einem krampfartigen Schmerz beim Gehen, was beim Stehenbleiben (nicht nur vor dem Schaufenster) nachlässt – daher der Name. Der klingt eher harmlos, die Erkrankung ist es nicht. „Gehen ist Leben – Leben mit der Schaufensterkrankheit“ hat Dr. Alexander Stehr seinen Vortrag genannt. Denn wenn man nicht mehr gehen kann, ist die Lebensqualität stark eingeschränkt.

Mülheimer Chefarzt: Krankheit wird durch Rauchen, Bluthochdruck, Diabetes begünstigt

Chefarzt- Hände sind Werkzeuge, die gute Behandlung brauchenEs ist eine Erkrankung im höheren Lebensalter, und sie tritt in der Regel an den Beinen auf: „Es ist eine schleichende Erkrankung“, erklärt Dr. Stehr, „20 Prozent der über 65-Jährigen leiden daran.“ Es sind deutlich mehr Männer betroffen, so Stehr. Patienten könnten erblich vorbelastet sein, aber Risikofaktoren wie Rauchen, Bluthochdruck, Diabetes oder Fettstoffwechselstörungen begünstigen das Leiden. Betroffene haben unter anderem auch ein erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt und Schlaganfall und sollten sich auch dahingehend untersuchen lassen. Die Risikofaktoren einstellen, Medikamente und eventuell ein Gehtraining verordnen, das seien erste Maßnahmen konservativer Art, mit denen man oft noch eine Verbesserung der Symptome erreichen könne, sagt Dr. Stehr.

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Wenn die Wade dauerhaft schmerzt, wenn eine Wunde am Fuß nur sehr schlecht heilt, „dann wird das oft so hingenommen“, weiß Dr. Stehr. Diese Warnsignale sollte man aber unbedingt vom Arzt abklären lassen, empfiehlt der Gefäßchirurg. „Das geht mit einer einfachen Ultraschalluntersuchung.“

Der Eintritt zu der Patientenveranstaltung „Doc-Treff“ am 6. April, 18 Uhr, in der Evangelischen Familienbildungsstätte (Scharpenberg 1 b) ist frei. Am Ende des Vortrags können individuelle Fragen an Dr. Stehr gestellt werden. Es gilt die 3G-Regel sowie Maskenpflicht. Eine Anmeldung ist zwingend nötig unter 0208 3003 333 oder 0208 3003 316 oder www.evfamilienbildung.de