Mülheim. . Der bundesweite Gefäßtag stieß auf großes Interesse. Mediziner warben für viel Bewegung, um vorzubeugen.

  • Lange Schlange vor dem Konferenzraum des Evangelischen Krankenhauses
  • Viele Bürger wollen sich über Thrombosen und Embolien informieren
  • Gefäßchirurgen raten: Symptome ernst nehmen

Auf großes Interesse stieß der 12. bundesweite Gefäßtag. Vor dem Vortragssaal im Evangelischen Krankenhaus hatte sich am Samstagmorgen eine lange Schlange gebildet. Viele wollten sich über das Thema Thrombose und Lungenembolie informieren. „Fast jeder kennt doch jemanden im Freundeskreis, der Thrombose hat“, erklärt Dr. Jörn Radunski, der den Vortrag hält.

Symptome ernst nehmen

Besonders einen Aspekt stellt der Gefäßchirurg heraus: „Nehmen Sie die Symptome wie einseitige Beinschwellung, Schmerzen, Blaufärbung, verstärkte Venenzeichnung ernst.“ Es sei besonders wichtig, frühzeitig zum Arzt zu gehen, um Spätfolgen wie eine Lungenembolie oder ein offenes Bein verhindern zu können. Es war in keinem Fall die Absicht des Chirurgen, Angst zu schüren. Allerdings wollten die Referenten Dr. Jörn Radunski und Dr. Alexander Stehr die Ernsthaftigkeit der Symptome aufzeigen.

Klarheit ist auch der 51-jährigen Birgit Bülles wichtig. „Ich habe Krampfadern“, erklärt sie. Diese beunruhigen die 51-Jährige; man höre nur Horrorgeschichten. Jetzt habe sie Klarheit über die Behandlungsmethoden und keine Angst mehr, mit ihren Symptomen zum Arzt zu gehen, sagte sie nach dem Vortrag.

Hoffnung auf neue Behandlungsmethoden

Viele der anwesenden Zuhörer haben bereits Erfahrungen mit Thrombose und Gefäßerkrankungen gemacht. Einer erzählt sogar, dass er noch letzten Monat im Evangelischen Krankenhaus notoperiert werden musste. Sein Bein sei wegen mehrerer Verschlüsse innerhalb von zehn Minuten blau angelaufen und musste durch eine Operation gerettet werden. Nach dem Vortrag habe seine Frau allerdings wieder Hoffnung auf neue Behandlungsmethoden: „Es gibt viel mehr Möglichkeiten, als wir wussten“, sagt sie.

Die tiefe Venenthrombose ist nach dem Herzinfarkt und Schlaganfall die dritthäufigste Gefäßerkrankung in Deutschland. „Bewegung ist das A und O“, betont Dr. Stehr und erklärt, wie man der Krankheit vorbeugen und entgegenwirken kann. Trotzdem bleibt die Schlange im Konferenzraum des Evangelischen Krankenhauses auch nach dem Vortrag noch lang, und die beiden Gefäßchirurgen nehmen sich die Zeit, jedem Anwesenden noch seine Fragen zu beantworten.