Das Mülheimer Naturdenkmal an der Kluse, die große Blutbuche, wird in den nächsten beiden Wochen gefällt. Warum der Baum nicht zu retten ist.

Eines der ältesten Naturdenkmäler in Mülheim, die große Blutbuche im Park an der Kluse, wird im Laufe der beiden nächsten Wochen gefällt. Der Baum ist vom Brandkrustenpilz befallen und nicht mehr zu retten, teilte die Stadtverwaltung bedauernd mit.

Seit Jahrzehnten wird die Blutbuche an der Kluse gepflegt und regelmäßig von der Stadt kontrolliert. Das hat wohl ihr Leben verlängert. „Leider ist dieser imposante Baum nun massiv von einem aggressiven holzzerstörenden Pilz, dem Brandkrustenpilz, befallen“, erklärt Andreas Trümper, der Baumexperte in der Stadtverwaltung. Bei der letzten Begutachtung Ende Januar 2022 fiel auf, dass die Blutbuche schon von vielen Pilzfruchtkörpern befallen ist.

„Durch sein unscheinbares Aussehen bedarf es ausreichender Erfahrung, um den Pilz zu erkennen“, erklärt Trümper. Der Pilz trete im unteren Bereich des Baumes an den Wurzelanläufen und am Fuße des Stammes auf. „Die Fruchtkörper sehen wie Holzkohle aus und fühlen sich auch so an“, erläutert Trümper. Der Pilz zersetze die Wurzeln und die unteren Stammbereiche. Das Fatale: „Der Baum zeigt zunächst keinerlei Anzeichen von verminderter Vitalität, wird aber bei entsprechendem Befall ohne Vorwarnung umstürzen“, warnt Andreas Trümper.

Der Pilz ist unscheinbar und nur von Experten zu erkennen: Für einen Baum wie die große Blutbuche im Mülheimer Park an der Kluse bedeutet der Befall mit dem Brandkrustenpilz das Todesurteil.
Der Pilz ist unscheinbar und nur von Experten zu erkennen: Für einen Baum wie die große Blutbuche im Mülheimer Park an der Kluse bedeutet der Befall mit dem Brandkrustenpilz das Todesurteil. © Stadt Mülheim

Das Holz werde zunächst spröde „wie Zwieback“, später faule es dann. Mit Hilfe einer sogenannten Bohrwiderstandsmessung könne man die verbleibende Dicke der tragenden Wandstärke des Baumstamms messen, erläutert der Mülheimer Baumexperte. „Diese Messung ist Anfang Februar 2022 durch einen Fachgutachter geschehen.“ Ergebnis: Die Moderfäule ist im erheblichen Umfang im Baumstamm vorhanden und wird weiter zunehmen. Der Baum sei nicht mehr zu sichern.

„Wegen der exponierten Lage inmitten eines öffentlichen und frei zugänglichen Parks bleibt hier nur die Möglichkeit, dem Gutachten zu folgen und die Fällung der Blutbuche innerhalb der nächsten zwei Wochen durchführen zu lassen“, bedauert Stadtsprecher Volker Wiebels.