Mülheim. 277 Mülheimer Vogelfans haben die Wintervögel gezählt. Kohl- und Blaumeisen finden sich auf den ersten Plätzen. Und wo steht der freche Spatz?

Der Naturschutzbund (Nabu) hat wieder dazu aufgerufen, die Wintervögel in Gärten, Parks oder auf Balkonen zählen. 277 Mülheimer haben mitgemacht und in insgesamt 209 Gärten 5005 Vögel gezählt. auf den ersten Plätzen sind mal wieder die munteren Meisen. Hier kommt die Rangliste.

Die wissenschaftliche Mitmachaktion für jeden Naturinteressierten fand nun schon zum zwölften Mal statt. Sie ist für den Vogelschutz sehr wertvoll, so der Nabu: Denn die Zählaktion gibt Aufschluss über den Zustand der heimischen Vogelwelt in unseren Siedlungen. Die Vogelart, die 2022 sich am meisten in Mülheimer Gärten und an Vogelhäuschen auf Balkonen tummelte, ist die Kohlmeise: 645 Mal wurde sie in Mülheim gezählt, kam in beinahe 81 Prozent aller Gärten vor.

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Auf Platz zwei findet sich die Blaumeise: 499 Mal wurde sie gesehen, in 73 Prozent der Gärten und Parks. Platz drei gehört der Amsel mit 496 Sichtungen in 86 Prozent der Grünanlagen. Mit 334 gezählten Exemplaren ist die Elster auf Platz vier (in 65 Prozent der Gärten). Und auf Platz fünf fand sich das Rotkehlchen mit 319 Tieren in 86 Prozent der Gärten. Auf den sechsten Platz flog die Ringeltaube (310) in der Hälfte aller Gärten.

Die Kohlmeise fliegt in Mülheim im Jahr 2022 auf den ersten Platz

Im vergangenen Jahr flog die Blaumeise auf Platz 1: 775 Mal wurde sie in 2021 gezählt. Auf Platz 2 stand damals die Amsel mit 600 Tieren, auf Platz drei die Ringeltaube mit 581 Exemplaren. Die Blaumeise schaffte es 2021 auf Platz vier (565 Tiere). Platz fünf gehörte der Elster mit 467 Exemplaren. Platz sechs war das Rotkehlchen mit 414 Vögeln.

Ist gern gesehen an den Mülheimer Futterstellen: die Kohlmeise. Auch in diesem Winter war das wieder die Vogelart, die in Mülheimer Gärten, Parks und auf Balkonen am häufigsten gezählt wurde. Die Kohlmeise hat einen schwarz-weißen Kopf, eine gelbe Brust und einen auffälligen schwarzen Bauchstreifen.
Ist gern gesehen an den Mülheimer Futterstellen: die Kohlmeise. Auch in diesem Winter war das wieder die Vogelart, die in Mülheimer Gärten, Parks und auf Balkonen am häufigsten gezählt wurde. Die Kohlmeise hat einen schwarz-weißen Kopf, eine gelbe Brust und einen auffälligen schwarzen Bauchstreifen. © dpa | Patrick Pleul

Interessant ist ein Vergleich mit der Zählung von vor zehn Jahren: 1. Blaumeise (264), 2. Kohlmeise (218), 3. Amsel (154), 4. Haussperling (132), 5. Ringeltaube (102), 6. Elster (96). Zwar haben 2012 nur 62 Vogelfreunde mitgezählt, aber sie haben offenbar den Spatz wesentlich öfter zu Gesicht bekommen. Der Haussperling schaffte es 2022 in Mülheim nur auf Platz sieben (296 Tiere); genau wie im Jahr 2021.

Damit liegt Mülheim nicht im Trend. Denn der „Spitzenreiter“ ist bundes- wie landesweit der Haussperling, noch vor Kohlmeise, Blaumeise und Amsel, so der Nabu. In NRW folgen dann Elster und Ringeltaube auf den Plätzen fünf und sechs.

Im dicht besiedelten Ruhrgebiet sind die Zahlen laut Nabu immer etwas anders

Im Bundesdurchschnitt wurden dem Nabu etwa 36 Vögel und neun verschiedene Arten pro Garten gemeldet, in NRW waren es nur 33,9 Vögel. „Im Vergleich mit den bundesweiten Zahlen fällt NRW immer etwas ab. Hier schlagen die dicht besiedelten Regionen des eher vogelärmeren Ruhrgebietes sowie des Großstadtraumes Düsseldorf-Köln-Bonn negativ zu Buche“, sagt Christian Chwallek, stellvertretender Vorsitzender des Nabu NRW.

In einem typischen Garten in NRW sind Kohl- und Blaumeise sowie Amsel Dauergäste. In zwei von drei Gärten leben zudem Elstern. Haussperling, Ringeltaube, Buchfink und Buntspecht fliegen durch jeden zweiten Garten.