Mülheim. Mit einer Spende aus einer Adventsaktion unterstützt der Mülheimer Lions Club Ruhr-Leinpfad die Freilichtbühne. Was die Regler damit planen.
Die Welt muss wohl ein Dorf sein, denn die Wege des Regler-Chefs Hans-Uwe Koch und Kai Krause vom Mülheimer Lions Club Ruhr-Leinpfad kreuzten sich in den Ausbildungsjahren bei einem Reisebüro. Krause beendete die Lehre damals und wurde übernommen, Koch fing an, erinnern sich beide. Doch die kurze, einstige Begegnung ist nicht der Grund, warum die Lions-Gruppe heute die Aktivitäten an der Freilichtbühne mit einer satten Summe stützt.
„Ich schätze an der Freilichtbühne, dass man sich hier nicht auf ein Publikum festgelegt hat, sondern die breite Mülheimer Gesellschaft anspricht“, lobt Krause, der immer wieder Gast an der Spielstätte ist: Vom Folk-Konzert in der Mittwochs-Reihe bis zur spektakulären Chemie-Lesung des Max-Planck-Instituts, einem Gestaltungsraum für den Mülheimer Naturgarten-Verein und sogar einer Abitur-Verleihung in Corona-Zeiten – das alles hat unter freiem Himmel an der Dimbeck Platz. „Sie ist mehr als ,nur’ ein Veranstaltungsort“, meint Krause.
Adventsaktion des Mülheimer Lions Clubs Ruhr-Leinpfad kam sehr gut an
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Und das ist und war von Anfang an Teil des Konzepts, sich kulturell wie sozial zu engagieren, betont Koch: „Wir sind Teil eines Kreislaufs.“ Der Hut, der nach Konzerten herumgeht – er ist ein Symbol der gelebten Solidarität zwischen Freilichtbühne und Publikum.
Doch in Corona-Zeiten konnte der nicht häufig kreisen. Über wenige Veranstaltungen, auch über digital ausgestrahlte Konzerte ist man in Kontakt mit den Besuchern geblieben. „Aber die Haupteinnahmen, die wir über die Gastro machen, lagen praktisch flach“, sagt Regler-Mann Peter-Michael Schüttler. Schwierig für die engagierte Gruppe, die ja gerade auf Unterstützung aus Kulturmitteln verzichten will.
Da kommt es gerade richtig, dass der Lions Club Ruhr-Leinpfad den großen Teil seiner Erlöse aus dem Lions-Adventskalender in diesem Jahr an die Freilichtbühne stiftet. 10.000 Euro hat die diesjährige Aktion – die immerhin seit 20 Jahren besteht – für die Regler Produktion unter den Weihnachtsbaum gelegt.
Unterstützung des Lions Clubs soll den Besuchern zugutekommen
Rund 5000 Kalender wurden verkauft, Martina Watermann vom Lions Club und Präsident Peter Weih sind sehr positiv überrascht, dass auch die Geschäfte, die als Sponsoren den Kalender auf die Beine stellen, trotz der Corona-Krise so engagiert dabei geblieben sind.
Ein Ort mit Geschichte
Die Mülheimer Freilichtbühne an der Dimbeck liegt in unmittelbarer Nähe zur Altstadt.
Der „Döringsche Steinbruch“ wurde in den 1930er Jahren zu einer Naturbühne umgestaltet.
Im Jahr 1936 wurde die Bühne mit Shakespeares „Sommernachtstraum“ eröffnet. 1971 fanden Karl-May-Festspiele auf der Freilichtbühne statt.
Seit 2014 betreibt die Regler-Produktion die Freilichtbühne
Was aber fangen die Regler damit an? Die Spende soll dem Publikum zugutekommen, kündigt der erste Vorsitzende Koch an. Lange liegengebliebene Vorhaben zu Verbesserung der Freilichtbühne sind geplant. So soll der Durchgang zwischen kleiner und großer Bühne barrierefrei verbessert werden.
Die Natur der Freilichtbühne zum Beispiel mit ihren Felshängen und heimischer Bepflanzung soll stärker zur Geltung kommen, ein Projekt zur facettenreichen und überraschenden Geschichte der Freilichtbühne soll als „Erlebnisraum“ umgesetzt werden. Auch die Website soll künftig stärker der Kommunikation unter den Besuchern und den ehrenamtlichen Mitstreitern dienen.
Geplanter Mitsing-Abend im Juni soll Freilichtbühne ebenfalls unterstützen
Und die Lions-Leute? Weih, Krause und Watermann wollen den Kontakt zur Freilichtbühne weiter pflegen. Am Samstag, 11. Juni, verlegen sie ihren erfolgreichen Mitsing-Abend an die Dimbeck. Der soll jedoch offen für alle sein, betont Weih. Und auch diese Einnahmen des Abends sollen der Freilichtbühne zugutekommen. Der Beginn ist für 18 Uhr geplant.