Mülheim. Seit Jahren debattieren Politik und Stadt über eine bessere Beleuchtung an der Mülheimer Unterführung Kohlenstraße. Gibt es Lichtblicke?

Ein gemütlicher Ort zum Verweilen sind Bahnunterführungen gemeinhin selten. Das gilt leider auch für jene in Hauptbahnhofsnähe zwischen Kohlenstraße und Tourainer Ring. Bereits 2016 gab es im Zuge der Sanierung des Nordausgangs zwar Überlegungen, etwa kunstvolle Illuminationen des Lichtkünstlers Christoph Hildebrand auch diesem Tunnel angedeihen zu lassen. Doch offenkundig hat es bis heute nicht einmal für eine einheitliche Beleuchtung gereicht.

Rechts stehe man im Licht, links aber bliebe man im Dunkeln – hat SPD-Bezirksvertreter Oskar Obarowski ein Licht auf die finstre Lage in der vergangenen Bezirksvertretung 1 im Januar geworfen, rund sechs Jahre später. Nicht jedem aber leuchtete das ein: „Die installierte Beleuchtung erfüllt die technischen Voraussetzungen zur Ausleuchtung des Bereiches, die Notwendigkeit zur Erweiterung dieser Beleuchtung wird insbesondere unter Berücksichtigung der Finanzierungsmöglichkeiten nicht gesehen“, entgegnete Roland Jansen vom Tiefbauamt.

Stadt: Eine „Baumarkt-Light-Variante“ ist nicht einfach umsetzbar

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Zudem sei man an Wartungsverträge gebunden, eine „Baumarkt-Light-Variante“ könne man nicht einfach umsetzen. Stattdessen aber ließen sich die Lampen mal reinigen, schlug Jansen damals vor. Von Gedanken an Lichtkunst war aber auch die Bezirksvertretung 1 inzwischen ein gutes Stück entfernt, wenngleich manche Idee zur Lösung durchaus künstlerischen Ansprüchen nahekam: So könne man doch auch mit Spiegeln oder Farben arbeiten, die das Licht von der hellen Seite auf die dunkle reflektieren, brachte Jörg Dieter Kampermann (CDU) ein.

Erleuchtende Kunst sollte einmal die Unterführung an der Mülheimer Kohlenstraße zieren. Aktuell gilt sie wegen der uneinheitlichen Beleuchtung sogar als Angstraum.
Erleuchtende Kunst sollte einmal die Unterführung an der Mülheimer Kohlenstraße zieren. Aktuell gilt sie wegen der uneinheitlichen Beleuchtung sogar als Angstraum. © Christoph Hildebrandt

Für Obarowski hatte dieser Vorschlag wenig Strahlkraft: Lieber sollte geklärt werden, wie teuer neue Lampen denn tatsächlich würden, argumentierte dieser.

SPD will Reinigung der Unterführung beauftragen

Die Antwort soll es in der kommenden Bezirksvertretung am Montag (7. März) geben. Zudem hatte Bezirksbürgermeisterin Britta Stalleicken über einen Prüfauftrag für alle drei Varianten – Reinigung, Spiegel und neue Lampen – abstimmen lassen, um den Angstraum „Unterführung“ zu verbessern. Auch die Ergebnisse der Prüfung sind nun von der Verwaltung zu erwarten.

Weitere Themen in der BV 1

Die Bezirksvertretung (BV) 1 tagt am Montag, 7. März, ab 16 Uhr öffentlich im Ratssaal im historischen Rathaus.

Weitere Themen - neben der Beleuchtung der Unterführung - sind unter anderem: die Zukunft des alten Stadtarchivs (Aktienstraße 85); die einst geplante „Piano-Bar“ an der Bachstraße; Toiletten in den Ruhranlagen (Wasserbahnhof); Treffen der Autoposer-Szene am RRZ oder auch geplante Hundefreilaufflächen in der Stadt.

Derweil hat die SPD ihren eigenen Antrag modifiziert und bringt ihn ebenfalls am Montag ein. Die Verwaltung soll zusammen mit der DB Netz AG die Beleuchtung verbessern. Wie schnell das geht? Unbekannt. Aufgrund von Sperrmüll und Uringestank soll jedoch die Unterführung insgesamt gereinigt werden, schlagen die Genossen vor. Denn wenn es schon kurzfristig keine Lichtblicke gibt, könnte mehr Sauberkeit in der Unterführung bald für helle Begeisterung sorgen.