Mülheim. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, will die Mülheimer Volkshochschule ihren Dozenten mehr bezahlen. Welche Auswirkungen das für Kursteilnehmer hat.

Die Heinrich-Thöne-Volkshochschule (VHS) möchte ihren Dozenten und Dozentinnen höhere Honorare zahlen. „Nach fünf Jahren ist das wirklich an der Zeit“, sagte VHS-Leiterin Annette Sommerhoff jetzt im Bildungsausschuss. Auch Nachbarstädte würden so verfahren. Man müsse reagieren, um zu verhindern, dass Lehrkräfte abwandern.

Aktuell betragen die Honorare zumeist 21 Euro pro Unterrichtsstunde. Angedacht ist, ab Juli 2022 fünf Euro pro Stunde draufzulegen, so dass der Verdienst dann bei 26 Euro stündlich läge. Das bislang in Mülheim gezahlte Honorar passe einfach nicht mehr. „Um Dozenten bedarfsgerecht an die VHS zu binden und neue Dozenten gewinnen zu können, dürfen die Honorare nicht zu weit entfernt liegen von den ansonsten auf dem Weiterbildungsmarkt erzielbaren“, hieß es in der Vorlage.

Jeder Mülheimer Kursteilnehmer müsste tiefer in die Tasche greifen

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Möglich ist die Erhöhung nur, wenn jeder einzelne Kursteilnehmer mehr bezahlt – und zwar 50 Cent pro erteilter Stunde. Pro Unterrichtseinheit fiele damit ein Basisentgelt von 2,95 Euro anstelle der bisherigen 2,45 Euro an. Der Bereich Sprachen ist der stärkste der VHS Mülheim. Englischkurse werden zum Beispiel gut gebucht. Wer aktuell an einem 14-wöchigen Kurs mit 28 Unterrichtsstunden teilnimmt, muss 99,50 Euro überweisen. Wenn der Stadtrat die angepeilte Erhöhung bei seiner Sitzung am 17. Februar wie geplant abnickt, werden ab Juli 113,50 Euro dafür fällig. Ein weiteres Beispiel? Für den Gesundheitskurs Rückenfit, der über zwölf Wochen läuft und 72 Euro kostet, würde künftig ein Entgelt von 84 Euro fällig.

Ausschussmitglied Heiko Hendriks (CDU) nannte die Erhöhung der Honorare zwar „angemessen“, schlug aber vor, künftig lieber jährlich eine gemäßigte Erhöhung vorzunehmen anstatt alle fünf Jahre eine so deutliche. Und Eva-Annette Klövekorn (MBI) fragte nach, ob nicht doch eine moderatere Anhebung möglich sei.

„Es gibt verschiedene Möglichkeiten für eine Reduzierung des Entgelts“, so die Leiterin

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Für Annette Sommerhoff aber ist klar, dass die fünf Euro das genau richtige Zeichen zum richtigen Zeitpunkt sind: „Wir wollen ja wettbewerbsfähig bleiben.“ Außerdem gebe es verschiedene Möglichkeiten für Ermäßigungen. Niemand, der sich bei der VHS (weiter)bilden wolle, bleibe außen vor, betonte sie.

Der Bildungsausschuss unterstützte die Idee schließlich einstimmig. Das letzte Wort hat in einigen Tagen der Stadtrat.