Mülheim. Das Makroscope wehrt sich gegen den Vorwurf der AfD, ein „Hort linksextremer Ideologie“ zu sein. Grüne erklären sich solidarisch mit dem Zentrum.

Das Makroscope wehrt sich gegen den Vorwurf der Mülheimer AfD, ein „Hort linksextremer Ideologie“ zu sein. Die AfD hatte der Stadt vorgeworfen, mit der Unterstützung von Zentren wie dem Makroscope und dem Autonomen Zentren „Linksextremismus“ zu finanzieren. Der Trägerverein des Zentrums für Kunst und Technik sieht sich durch die Ausführungen der AfD öffentlich diffamiert und nimmt Stellung.

Die Vorsitzenden des Trägervereins des Makroscope, Cathrin Ernst und Jan Ehlen, betonen mit Blick auf die Ausführungen der AfD, dass „die rechtsradikale Partei das Kunsthaus Makroscope massiv angreift und es gar in die Nähe von Terrorismus und Nationalsozialismus rückt.“ Der Fraktionsvorsitzende der AfD-Mülheim, Alexander von Wrese, hatte „ein Ende der staatlichen Finanzflüsse an linksextreme Institutionen und Projekte in Mülheim“ gefordert und angegeben, dass von „mehreren Bürgern eine Fahne der linksterroristischen Antifa auf dem Balkon des Makroscope gesichtet“ worden sei.

Fahne als friedliches Zeichen gegen die Demo der Coronamaßnahmen-Kritiker

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Dazu schildert der Makroscope-Verein: „An jedem Montag marschiert die Demo gegen die Coronamaßnahmen am Makroscope vorbei, die mit ihrem familienfreundlichen Gestus nicht ihre wissenschaftsfeindliche, sozialdarwinistische und rechtsoffene Ausrichtung kaschieren kann. Regelmäßig nehmen bekannte Akteurinnen und Akteure der rechten und rechtspopulistischen Szene teil. Als friedliches Zeichen gegen diesen Aufmarsch hatten einzelne Nutzerinnen und Nutzer des Makroscope die Fahne der Antifaschistischen Aktion an einem der Balkone befestigt. Dies versucht die AfD in aggressivem Tonfall zu skandalisieren. Nutzerinnen und Nutzer und das Team des Makroscope werden die Antifa-Fahne immer wieder aufhängen. Unbeirrt und unverzagt, bis rechtsextreme, rassistische und antisemitische Terroranschläge - wie in Halle, Hanau und so vielen anderen Orten - endlich dauerhaft der Vergangenheit angehören.“

Der Makroscope-Verein erklärte seine Solidarität mit dem Jugend- und Kulturzentrum AZ, das von der AfD ebenfalls angegriffen wurde. Das Makroscope beteiligt sich zudem nach eigenen Angaben an der Kampagne „Die Vielen“, bei der sich bundesweit rund 4500 kleine und große Kulturhäuser sowie Aktive zusammengeschlossen haben, um sich „gegen die Hetze der AfD zu solidarisieren“.

Die Mülheimer Grünen solidarisieren sich mit Makroscope und Autonomem Zentrum

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Die Mülheimer Grünen solidarisieren sich mit dem Makroscope-Verein und dem Autonomen Zentrum und weisen den Vorwurf des Linksextremismus gegen die Einrichtungen der freien Szene entschieden zurück. „Die Anschuldigungen der AfD gegen das Kunsthaus Makroscope und das Autonome Zentrum sind haltlos und entbehren jeder Grundlage. Aus einer Fahne der Antifaschistischen Aktion eine Nähe zu linksextremistischen Kreisen zu konstruieren, ist mehr als weit hergeholt“, betont Franziska Krumwiede-Steiner, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen in Mülheim. Die Grünen zeigen sich fassungslos, dass die AfD versucht demokratische Jugend- und Kultureinrichtungen für ihr antifaschistisches Engagement als linksextrem zu diskreditieren.

„Was die AfD hier versucht, ist ein reines Ablenkungsmanöver von ihren eigenen rassistischen und menschenverachtenden Positionen, anders gesagt eine reine Scheindebatte“, so Ann-Kathrin Allekotte, zweite Bürgermeisterin und Mitglied der Grünen Fraktion im Rat.