Mülheim. Die SPD wollte aus der gesunkenen Moornixe ein Mahnmal für Klimaschutz machen, doch der Stadtrat lehnte den Vorschlag ab.

Das bei der Flut im Juli gesunkene Fahrgastschiff „Moornixe“ wird keine Wiederverwendung in Form eines Mahnmals für Klimaschutz finden. Eine Idee der SPD lehnte der Rat der Stadt am Donnerstag ab.

Ein bei Hochwasser gesunkenes und geborgenes Schiffswrack als Mahnmal für den Klimaschutz aufzustellen, hält die Verwaltung inhaltlich nicht für zielführend“, teilte diese in einer Stellungnahme mit.

Verwaltung: Hochwasser ist kein exemplarisches Alleinstellungsmerkmal

Hochwasser an Flüssen seien auch ohne Klimaveränderungen ein durchaus übliches Ereignis und damit kein exemplarisches Alleinstellungsmerkmal. Daneben führte die Verwaltung auch rein praktische Gründe an. „Es hat sich in den letzten Jahrzehnten gezeigt, dass die Suche nach geeigneten Standorten für Mahnmale, Kunstwerke, Brunnen und Objekte im öffentlichen Raum etlichen Restriktionen unterliegt. Gerade für ein so großes Objekt wird es keinen geeigneten Platz geben.“

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Stadt möchte Sponsorengelder lieber für gezielte Projekte einsetzen

Für ein solches Projekt eigens auf die Suche nach Sponsoren zu gehen, lehnt die Stadt ebenfalls ab. Sollten Unterstützer für den Klimaschutz gefunden werden, „wäre das für konkrete Klimaschutzprojekte, die CO2 einsparen helfen, deutlich sinnvoller“, hieß es in der Stellungnahme.

Da lag sie noch am Mendener Ruhrufer, die Moornixe. Kurz darauf würde sie von den Fluten losgerissen und wurde ins Kahlenbergwehr gespült.
Da lag sie noch am Mendener Ruhrufer, die Moornixe. Kurz darauf würde sie von den Fluten losgerissen und wurde ins Kahlenbergwehr gespült. © FUNKE Foto Services | Oliver Mueller

Die Sozialdemokraten wollten mit ihrer Idee nicht nur „die Verschrottung eines traditionsreichen Schiffes“ verhindern, die Aufstellung eines Mahnmals hätten sie als wichtige Botschaft empfunden, „um auf die Auswirkungen des Klimawandels aufmerksam zu machen.“

SPD-Antrag wird von der Mülheimer Ratsmehrheit abgelehnt

Bis auf die SPD-Fraktion stimmten nur noch drei weitere Ratsmitglieder dem Antrag zu. Bei einer Enthaltung wurde der Vorschlag abgelehnt.

Das 1933 erbaute Fahrgastschiff war am 15. Juli bei starker Strömung unter die geöffneten Klappen des Kahlenbergwehrs gezogen worden und in Windeseile gesunken. Im Oktober wurde die Moornixe geborgen.