Mülheim. Die Mülheimer SPD will die zerstörte Moornixe vor der Schrottpresse retten. Sie soll als Mahnmal für den Klimaschutz am Ruhrufer stehen.

In Zeiten von Klimaschutz und Upcycling hat die SPD auch für die Moornixe einen Wiederverwendungszweck gefunden, der das fast völlig zerstörte Schiff vor der Schrottpresse bewahren soll. Das beliebte Bötchen soll ein Mahnmal werden für den Klimaschutz.

So beantragen es die Genossen für die Ratssitzung am kommenden Donnerstag (16.12). Die Flutkatastrophe vom vergangenen Juli brachte auch Unheil über das historische Fahrgastschiff der einstigen Verkehrsgesellschaft Bredeney.

Nixe soll Botschafterin für den Klimaschutz werden

Die Aufnahmen ihres spektakulären Untergangs am Mülheimer Kahlenbergwehr verlieh der Moornixe zusätzlichen Kultstatus. Aufwendig versuchte man sie zu bergen. Doch schnell stellte sich heraus: Das Schiff wäre nur mit wortwörtlich fantastischen Kosten wiederherzustellen: zwischen 100.000 und einer Millionen Euro – so der weite Rahmen der Schätzungen. Eigentümer Heinz Hülsmann brachte angesichts der ungeheuren Summe vor einigen Tagen achselzuckend ins Spiel: „Vielleicht nützt sie irgendwem ja noch als Mahnmal.“

Offenbar hat sich die Mülheimer SPD die Randbemerkung zu Herzen genommen und will nun prüfen lassen, ob die Moornixe „als Mahnmal für den Klimaschutz an einem geeigneten Ort an der Ruhr auszustellen“ wäre. Wegen der zu erwartenden Kosten soll die Verwaltung „mögliche Sponsoren für den Transport, die Aufstellung und die Unterhaltung des Schiffes gewinnen“.

Bürger schlagen auch ein Kickstarter-Projekt zur Wiederherstellung vor

Die Genossen begründen dies so: „Das Ausstellen der Moornixe als Mahnmal wäre eine kreative und wichtige Botschaft, um auf die Auswirkungen des Klimawandels aufmerksam zu machen und gleichzeitig die Verschrottung eines traditionsreichen Schiffes zu verhindern.“

In verschiedenen Facebook-Foren ist dagegen sogar eine Wiederherstellung bereits eifrig diskutiert worden. Ein Bürgervorschlag: Ein Kickstart-Projekt auf die Beine zu stellen, das die Mittel für eine Wiederbelebung der Nixe beschafft. Nicht wenige fänden dies wohl „fabel-haft“.