Mülheim. Zum ersten Mal fand eine Impfaktion in einer Mülheimer Kirche statt: 69 Menschen bekamen in der Matthäuskirche den Piks – sogar eine 94-Jährige.

Die erste Impfaktion in einer Mülheimer Kirche fand am Freitagnachmittag in Dümpten statt. In der Matthäuskirche stand das Impfteam bereit, um Impfwilligen den Piks zur Corona-Immunisierung zu verpassen. 69 Mülheimerinnen und Mülheimer kamen dazu in das Gotteshaus – der jüngste Impfling war zwölf, die älteste Teilnehmerin 94 Jahre alt.

Von den insgesamt 69 Impfungen, die das Team der kommunalen Koordinierenden Corona-Impfeinheit (KoCI) am Freitagnachmittag in der Dümptener Matthäuskirche verteilt hat, waren knapp die Hälfte Erstimpfungen (34), hinzu kamen 16 Zweit- sowie 19 Drittimpfungen, bilanzierte Impfarzt Thomas Franke am Abend. In einem Kirchengebäude zu impfen, habe gut funktioniert.

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„Wenn nun aus anderen Gemeinden auch Anfragen dazu kommen, schauen wir gerne, ob sich das einrichten lässt“, blickt Thomas Franke in die Zukunft. In der Matthäuskirche – so viel steht bereits fest – gibt es definitiv ein nächstes Mal: Am 12. November findet der zweite Impftermin in der Dümptener Kirche Zeit statt – ebenfalls von 14 bis 18 Uhr.

Vor dem Start der Impfaktion warten schon 20 Impfwillige vor der Kirchentür

Pfarrerin Gundula Zühlke, die mit ihrer Gemeinde die evangelischen Matthäuskirche als Impflokal bereit gestellt hat, berichtet: „Als es um 14 Uhr losging, standen schon 20 Menschen vor der Tür. Über den Nachmittag kamen dann kontinuierlich Impfwillige.“ Obwohl sie seit 20 Jahren Pfarrerin in Dümpten sei, habe sie längst nicht jeden, der zum Impfen kam, gekannt, schildert Gundula Zühlke und verweist auf ein „ganz gemischtes Publikum aus unterschiedlichen Kulturkreisen.“ Manche seien im Familienverbund gekommen, andere hätten ihre alten Eltern als Begleitpersonen unterstützt.

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Unter den Impflingen war auch Bezirksbürgermeisterin Britta Stalleicken (Grüne), die die Gelegenheit nutzte, um ihre Immunisierung auffrischen zu lassen. „Ich bin beim ersten Mal mit Johnson & Johnson geimpft worden, das ist nun aber schon fünf Monate her und im Pandemiegeschehen sehen wir ja wieder steigende Zahlen“, erklärt die Ortspolitikerin ihren Entschluss zur Auffrischung.

Teilnehmerin empfindet Atmosphäre beim Impfen in der Kirche als ganz besonders

Um für die bevorstehende Saison gewappnet zu sein, hat sie nach Rücksprache mit den Ärzten vor Ort in der Matthäuskirche in Dümpten nun Biontech und somit eine Kreuzimpfung erhalten. Die Atmosphäre, sich in einer Kirche impfen zu lassen, beschreibt die Bezirksbürgermeisterin als ganz besonders. Zudem sei es unter den Wartenden ein nettes Miteinander gewesen, Gemeindeglieder haben vor der Kirche Waffeln für die Teilnehmer der Impfaktion und ihre Begleiter gebacken.

Mitglieder der kommunalen Koordinierenden Corona-Impfeinheit (KoCI) hätten das Kirchengebäude zuvor geprüft, berichtete Stadtsprecher Volker Wiebels vor der Impfaktion. Es gäbe keine direkten Vorgaben für die KoCI, aber die notwendigen Hygienestandards müssten gegeben sein, und der Impfstoff sicher aufbewahrt und steril behandelt werden können. Eine angemessene Größe des Gebäudes sei aber Voraussetzung, auch ein separater Ein- und Ausgang.